Am 18. Juni ging die 69. Rolex Giraglia zu Ende. Sie war sowohl in St. Tropez als auch während der grossen Regatta, an der 141 Boote teilnahmen, von flauen Bedingungen geprägt. Die Schweiz war mit Ginger, Chocolate 3 und Music vertreten.
Text: Servane Dorléans
Im letzten Jahr war die Rolex Giraglia nur ein Schatten ihrer selbst. Pandemiebedingt mussten sich Veranstalter und Teilnehmende mit einer Überführungsregatta von St. Tropez nach Sanremo sowie einem OffshoreRennen zufriedengeben. Dieses Jahr konnte die vom Yacht Club Italiano und der Société Nautique de SaintTropez gemeinsam organisierte Veranstaltung wieder im gewohnten Format mit einem grossen Rennen von Sanremo nach St. Tropez und drei Inshore-Regatten vor St. Tropez durchgeführt werden. Höhepunkt war ein 241 Seemeilen langer Dreieckskurs von St. Tropez über den Giraglia-Felsen nach Genua und wieder zurück. Magic Carpet Cubed, die Wally Cento von Sir Lindsay Owen-Jones, kam mit den Leichtwindbedingungen am besten zurecht und konnte nach 2013 und 2016 in 34 Stunden, 7 Minuten und 17 Sekunden bereits ihren dritten Triumph feiern. Der Sieg nach berechneter Zeit ging an Giovanni di Vincenzos Lisa 4, die nach 41 Stunden, 8 Minuten und 22 Sekunden ins Ziel kam und Italien damit den ersten Erfolg seit 2008 sicherte.
Eine Schweizer Jacht in den Top 3
Die Farr 52 Chocolate 3 (SUI53) von François Bopp, die bei den IRC1 startete, segelte im grossen Rennen auf den hervorragenden 3. Platz, im Gesamtklassement reichte es für Platz 4. Vor dem Giraglia-Felsen lag das junge Team in Echtzeit noch an 5. Stelle, kniete sich dann nochmals mächtig rein und passierte die Linie schliesslich nur 19 Sekunden hinter den Zweitplatzierten. «Meine junge bulgarische Crew hat sich wirklich gut geschlagen», freute sich François Bopp, der seit zwei Jahren in Sofia lebt. «Wir wurden von Bouwe Bekking gecoacht. Er hat sich sehr gut ins Team integriert. Ausserdem waren drei Personen aus meinem alten Team von der Psaros 40 Outsider an Bord. Ich habe die Farr 52 im Jahr 2021 für Offshore-Rennen gekauft. Meine beiden Boote liegen in Burgas, wo ich auch für die Finn World Masters trainiere.»
Nicht ganz so erfolgreich war die Marten 49 Ginger (SUI10), doch obwohl das Team hinter seinen Erwartungen zurückblieb, freute es sich über die Teilnahme. Skipper Michael Looser meinte rückblickend: «Im ersten Teil des Rennens bis zum Giraglia-Felsen lief es ziemlich gut. Wir konnten relativ lang unter A1 segeln, schafften es anschliessend aber nicht, das Tempo der anderen Boote zu halten, da wir weder Code 0 noch Windseeker hatten. Das reichte leider nur für die zweite Tabellenhälfte, Natürlich sind wir mit dem Resultat nicht zufrieden, aber die Stimmung an Bord war grossartig und wir hatten viel Spass. Wir sind befreundet und segeln sonst in der SSL und auf J70.» Die Baltic 50 Music (SUI5510) von Ruedi Huber (ebenfalls in der IRC1-Klasse) beendete das grosse Rennen als 23.