Typisch Amel und doch grundlegend anders: Mit ihrer neuen 50’-Jacht landet die Traditionswerft aus La Rochelle einen Überraschungscoup. Nach 20 Jahren bauen die Franzosen wieder eine Sloop.
Warum gerade eine Sloop-Takelung? Weil Ketsch-Riggs leicht veraltet sind (was Amel im Übrigen vehement dementiert) oder weil die Entwicklung der Bordtechniken wie die Motorisierung und die Rollanlagen grössere und einfacher manövrierbare Sloops ermöglicht? Wie auch immer. Fest steht, dass die französische Werft mit ihrem 15-Meter-Einmaster ein Boot anbieten möchte, das den design- und bautechnischen Anforderungen eines modernen Blauwasserschiffs genügt. Nach den ersten Bildern zu schliessen, ist das gelungen.
Dass es ein 50-Füsser werden solle, habe sich erst vor Kurzem herauskristallisiert, sagt Emmanuel Poujeade, der Generaldirektor der Werft. „Wir haben mehrere Möglichkeiten geprüft, eine davon war der Bau einer Einheit, die unser 64-Fuss-Modell übertreffen sollte. Doch schliesslich haben wir beschlossen, unser Programm entgegen dem Trend zu immer grösseren Jachten nach unten zu ergänzen. Wir wollen damit eine neue Kundschaft ansprechen und gleichzeitig an unserem Grundkonzept festhalten. Das Boot soll auch einhand steuerbar und hochseetauglich sein.“
Das Rumpfdesign der Amel 50 bricht mit der werfttypischen Optik. So schafft der senkrechte, kräftige Steven mehr Raum im Bugbereich, verlängert die Wasserlinie und reiht sich somit in den aktuellen bootsbauerischen Trend ein. Neu bei Amel sind auch die doppelten Ruderblätter. Dadurch fällt das Heck breiter und unten flacher aus und das Boot lässt sich einfacher steuern. Am fest angebauten Bugspriet können zusätzliche Segel wie ein asymmetrischer Spi und ein Code 0 gesetzt werden.
Trotz dieser Neuerungen bleibt die Amel 50 der Werftphilosophie treu und bewahrt auch den typischen Charme. Dem charakteristischen Amel- Konzept entsprechend verfügt die Jacht über ein tiefes, komplett überdachtes Steuercockpit, eine grosse Sonnenbank auf dem Achterdeck, zwei grosszügige Doppelkabinen und eine Kabine mit Kajütenkojen für die Kinder. Ausserdem präsentiert sie sich hell, offen und alltagstauglich. Alles in allem ist die Amel 50 wie die anderen Modelle der Werft ein echtes Weltumsegelungsboot. Der Clou daran: Sie ist einfacher zu handhaben, praktischer und vor allem günstiger (ab 700’000 € zzgl. MWST). Wer nicht bis zur offiziellen Lancierung im September warten möchte, kann sich die ersten Bilder der Jacht schon jetzt auf amel.fr in 3D ansehen.