Skippers

🏛 » Decision 35 : Alinghi siegt überlegen

Decision 35 : Alinghi siegt überlegen

von Quentin Mayerat

Hochspannung seit elf Jahren: Die Vulcain Trophy ist eine überaus packende Meisterschaft. © Jean-Guy Python

Erinnern Sie sich an den fantastischen Zweikampf zwischen Alinghi und Realstone an der Genève-Rolle-Genève? Nicht minder packend war das Duell am Open National Suisse in Versoix. Der erste Anlass nach der Sommerpause wurde zur Bühne für einen erinnerungswürdigen Fight zwischen den beiden Schwergewichten der Genferseeseglerei Alinghi und Mobimo, der in einer Machtdemonstration Alinghis endete. In den neun Läufen vermochte nicht einmal der unberechenbare Wind das von Ernesto Bertarelli angeführte Team zu bremsen. Ende August zeigte es vor Versoix bei zuweilen extremen Bedingungen mit bis zu 20 Knoten starken Böen, wer bei den grossen Genferseeschwänen das Sagen hat. Nach lauter ersten und zweiten Plätzen in den ersten fünf Läufen setzte es die Gegner weiter unter Druck und sicherte sich souverän den Sieg. Gleichzeitig baute es seine Leaderposition in der Gesamtwertung aus.

Machtdemonstration: Das Team Alinghi zeigt den Gegnern souverän den Meister. © Loris von Siebenthal

Auch den darauffolgenden, in Genf ausgetragenen Grand Prix de Grange entschied es für sich. Damit stand das Team Alinghi zum zweiten Jahr in Folge bereits vor dem letzten Grand Prix der Saison als Sieger der Vulcain Trophy fest. Es dominierte den zweitletzten Saisonanlass fast nach Belieben und leistete sich nicht den kleinsten Fehler. Die Starts und Bojenmanöver grenzten an Perfektion. Ernesto Bertarelli über die makellose Vorstellung: „Wir segeln seit Anfang der Saison 2013 mit dem gleichen Team und dem Taktiker Nicolas Charbonnier und haben uns seither konstant gesteigert. Ich glaube, 2014 war unsere bisher beste Saison bei den D35. Wichtiger ist aber, dass wir seit der Gründung der Klasse jedes Mal auf dem Podest gestanden sind. Seglerisch haben wir in dieser Saison unsere bisher beste Leistung gezeigt und waren sehr schnell unterwegs. Es war viel Adrenalin im Spiel.“ Tatsächlich legte der schwarz-rote Katamaran am Grand Prix Grange ein höllisches Tempo vor und lag am Ende mit elf Punkten Vorsprung auf das da noch zweitplatzierte Team Ladycat von Dona Bertarelli und Yann Guichard unerreichbar an erster Stelle. Alinghi stand somit vorzeitig als Sieger fest und musste am letzten Event nicht mehr antreten. „Wir haben aus zwei Gründen auf eine Teilnahme verzichtet“, erklärte Bertarelli, „erstens wegen unseres vollen Terminkalenders, der auf unsere Teilnahme an zwei Meisterschaften, der D35 und der Extreme 40, zurückzuführen ist, zweitens wollte sich Nicolas Charbonnier an der WM in Santander für die Olympischen Spiele qualifizieren. Wir wollten nicht mit einem veränderten Team antreten und unsere Saison nicht mit halben Sachen verpfuschen.

Höllentempo: Beim diesjährigen Grand Prix Grange ging die Post ab. © Loris von Siebenthal

Am letzten Event vor der Winterpause, dem Grand Prix SAP in Genf, ging es für Realstone und Ladycat powered by Sprindrift racing noch um die Wurst. Sie waren während der ganzen Saison eng beieinandergelegen und konnten sich beide Hoffnungen auf den zweiten Schlussrang machen. Nach fünf Läufen stand fest: Jérôme Clerc und sein Team hatten Ladycat den zweiten Platz erfolgreich streitig gemacht. Ihm war die Erleichterung anzusehen: „Ich bin wirklich zufrieden, denn wir sind ziemlich schlecht in die zweite Saisonhälfte gestartet“, sagte der Teamleader. „Nach dem Grand Prix Grange sind wir über die Bücher gegangen und wollten die Saison unbedingt mit einem guten Resultat beenden. Alinghi hat dieses Jahr ein unglaubliches Niveau an den Tag gelegt. Wir müssen im Winter hart für die nächste Saison arbeiten.“ Auch die Drittplatzierte Dona Bertarelli war mit dem Abschneiden ihres Teams zufrieden und bezeichnete die Saisonbilanz als sehr positiv. „Wenn man mir zu Saisonbeginn gesagt hätte, dass wir die Bol d’Or Mirabaud gewinnen und in der Meisterschaft den 3. Platz belegen, hätte ich sofort unterschrieben“, grinste sie. „Ich bin mit dem dritten Schlussrang vollkommen zufrieden. Wir sind nächsten Jahr wieder dabei und werden versuchen, uns noch zu verbessern. Zen Too gewann zwei Regatten des Grand Prix SAP und belegte an diesem Abschlussevent den dritten Platz hinter Veltigroup, für die es im letzten Saisonteil hervorragend lief. Sie hätten nichts zu verlieren gehabt, sagte Loïc Forestier. „Wir sind jung und unser Sponsor Veltigroup steht hinter uns. Wir wollen gemeinsam etwas aufbauen und zusammen segeln.“ Der Genferseekenner Christian Wahl verpasste den Sprung aufs Podest nur knapp. Für Mobimo ist dieser vierte Rang beachtenswert. Sein Team Double You strukturiert sich und blickt bereits in die Zukunft.

Erbitterter Kampf: Ladycat und Mobima ringen um den dritten Platz. © Jean-Guy Python

Klassenpräsident Nicolas Grange stand die Genugtuung ins Gesicht geschrieben: „Es ist bereits die elfte Saison und die elfte sehr positive Bilanz“, freute er sich. „Der Bootsklasse geht es hervorragend. Es sind grosse Teams dabei, wir profitieren von der idyllischen Kulisse des Genfersees, es gibt viele interessante Segelboote und das Angebot ist sehr gross, denken wir an die Extreme 40 oder die GC32. Mit unserer Meisterschaft erfüllen wir die Erwartungen vieler. Die Vulcain Trophy wird garantiert auch weiterhin auf D35 gesegelt und die D35 werden in der nächsten Saison bestimmt noch nicht fliegen.“

Krönung: Alinghi steht SCHON vor der letzten Regatta als Saisonsieger fest. © Loris von Siebenthal

Dans la meme categorie