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Delegierte sind keine Schreibtischtäter

von Quentin Mayerat

Das Clubhaus des Thunersee-Yachtclubs (TYC) liegt etwas versteckt zwischen einem Wohnquartier und dem See. Im TYC-Restaurant stecken sie schon die Köpfe zusammen: Sandra Lehmann, die Präsidentin des Organisationskomitees (OK) dieser Schweizermeisterschaft, und Marc Knöpfel, der Delegierte von Swiss Sailing. Auf seiner vierseitigen Checkliste füllt er die Seiten drei und vier aus. Die Punkte auf den ersten Seiten hat er bereits vor Beginn der Meisterschaft erledigt, dazu gehörte u.a. die Überprüfung von Ausschreibung und Segelanweisung (entsprechen diese den Vorgaben von Swiss Sailing?), des Meldeformulars (ist der Haftungsausschluss korrekt vermerkt?)  und des Sicherheitsdispositivs.

Sandra Lehmann und Marc Knöpfel kurz vor der Eröffnung der Schweizermeisterschaft 2013 der Yngling. © Dominique Krähenbühl

Die SM der Yngling sei ein gutes Beispiel, meint Marc Knöpfel: „Die Mitglieder des OKs sind fachlich kompetent, Wettfahrtleitung und Schiedsgericht erfahren und qualifiziert und der Durchführungsort schlicht optimal; in Thun ist einfach alles da! Eine tolle Lokalität, hervorragende Infrastruktur und Übernachtungsmöglichkeiten für jedes Budget in der Nähe.“

 

Sandra Lehmann schätzt es, in Marc Knöpfel einen Ansprechpartner zu haben: „Für mich ist der Delegierte die Verbindung zum Verband. Er stellt so sicher, dass der Anlass innerhalb der definierten Rahmenbedingungen abläuft und ist für mich Anlaufstelle bei Fragen oder Unklarheiten.“

 

Ein Vertreter des Verbands

Man sieht es ihm an, er vertritt den Verband gerne! Ausschliesslich mit den neuen Musto-Kleidern von Swiss Sailing bekleidet, wird er auch von den gut 70 Seglerinnen und Seglern sofort als offizieller Vertreter des Verbandes wahrgenommen. Dies ist ganz im Sinne der OK-Präsidentin: „Ein Delegierter soll vor Ort präsent sein und den Kontakt zu den Seglern herstellen. So entsteht die Möglichkeit zum Austausch zwischen Seglern und Verband. Marc Knöpfel ist ein engagierter Delegierter, der das gute Gelingen der Yngling-SM mit seiner sympathischen und offenen Art unterstützt.“

 

Auf die Frage, wieso er denn heute überhaupt Swiss Sailing Delegierter sei, antwortet er ohne zu zögern: „Wegen Walter Schneider! In St. Moritz war ich bei Stephan Züger mehrmals Mitglied der Wettfahrtleitung, Walter Schneider jeweils Delegierter. Er hatte und hat eine Ahnung von Regatten und Wettfahrtleitung, zudem verfügt er über eine gewinnende Persönlichkeit.“ Diese interdisziplinäre Aufgabe habe ihn gereizt, deshalb habe er auch den Ausbildungsweg zum Delegierten in Angriff genommen.

Die Crew der Funktionäre: ganz links stehend der Delegierte, in schwarz die OK-Präsidentin. © Dominique Krähenbühl

 

„Nur die fähigsten Funktionäre sollten Delegierte werden und den Verband repräsentieren“, meint Marc Knöpfel. Er könnte sich vorstellen, dass die Wahl zum Delegierten zukünftig auf Vorschlag der Geschäftsleitung und des Zentralvorstandes an der Generalversammlung von Swiss Sailing erfolgt. Das Amt sei schliesslich eine Auszeichnung: „Ich habe die Möglichkeit, viel Neues kennenzulernen: verschiedene Clubs, unterschiedliche Segelreviere und nicht zuletzt unzählige Segelsportbegeisterte und Funktionäre.“

 

Der Verbandsdelegierte eröffnet, homologiert und beendet die Schweizermeisterschaft. Die Übergabe des Swiss Sailing Standers an den Vertreter des organisierenden Clubs sei eine traditionelle Handlung, genauso wie die Überreichung der Medaillen an die Segler und Seglerinnen. Nach ein paar abschliessenden Dankesworten auf Platz sei für ihn die Schweizermeisterschaft aber noch nicht vorbei: „Jetzt gilt es noch, den Schlussrapport auszufüllen.“

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