Ist Segeln nur etwas für Reiche? Kein Sport für Allgemeinsterbliche? Mehrere Initiativen strafen diese immer noch verbreitete Auffassung Lügen. Mit Charterangeboten, Boatsharing, und A-la-Carte-Modellen wird Segeln allen zugänglich gemacht. Vier Beispiele, wie Sie segeln können, ohne sich finanziell zu ruinieren.
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Partizipatives System in Neuenburg

„Ganz am Anfang erklärten sich ein paar finanziell gut gestellte Personen bereit, ihre Geräte, das heisst Boote, Surfbretter, Kanus usw., an Personen auszuleihen, die sich die Ausrüstung nicht leisten konnten“, erzählt Mark Haltmeier, der Kassier des Clubs. Das hat sich geändert: „Mit den mittlerweile 3300 Mitgliedern ist das natürlich nicht mehr möglich. Der Club konnte dank der Mitgliederbeiträge im Lauf der Jahre immer mehr Material anschaffen. Viele unserer Mitglieder besitzen selbst kein Boot und kommen zu uns, weil sie nebst einem Angebot an Wassersportmaterial mehrere Jachten und Katamarane nutzen können: drei Optimisten, sieben Laser, fünf Hobie Cats, zwei Kieljachten, darunter eine Surprise, und einen Kielschwerter. Sie müssen lediglich eine clubeigene Prüfung ablegen, damit wir sicher sind, dass sie auch über die nötigen Fähigkeiten verfügen.“
Hinter diesem Konzept stecke der Wunsch, möglichst vielen die Ausübung von Wassersportaktivitäten zu ermöglichen. Segeln soll ein Sport für alle sein, bekräftigt Mark Haltmeier. In diesem Sinne ist der Club Ichtus mehr als nur eine Infrastruktur. Er beruht auf Freiwilligenarbeit, denn jedes Mitglied muss bei Wartungen und Umbauten mithelfen. Durch diese gegenseitige Unterstützung und Solidarität entsteht ein starker Zusammenhalt und ein grosses Zugehörigkeitsgefühl.
Jollen-Pool in Zug
Auch am Zugersee will man Seglern ohne eigenes Boot die Chance geben zu segeln. Der Yacht Club Zug hat dazu einen sogenannten Jollen- Pool aufgebaut. Er besteht aus mehreren Booten, die dem Club von grossen Firmen zur Verfügung gestellt werden. Je nach Wunsch können Segelbegeisterte in Selbstbedienung vier Laser-Bahia-Jollen, einen 420er, einen Dart-Katamaran, zwei Laser Standard und ab Mai eine blu26 und einen Daysailor nutzen – mit Ausnahme des blu26 und abgesehen vom Mitgliederbeitrag sogar gratis.
Die Buchung sei ganz einfach, versichert Clubpräsident Wolfang Haas: „Die Mitglieder werden in einem Briefing eingewiesen und können die Boote danach selbstständig segeln. Reserviert wird online. Gäste, das heisst Nichtmitglieder, können als Crew mitsegeln.“
Um die Boote zu nutzen, muss man allerdings aktives Mitglied des Yacht Club Zug werden.
Regattieren für wenig Geld
