Fotos: ©Mark Lloyd
Mit drei Siegen in Folge vor dem letzten Act der Extreme Sailing Series in Sydney ist Alinghi eine fulminante zweite Saisonhälfte gelungen. Nächstes Jahr könnte erstmals ein reines Frauenteam mitmischen.
Anfang August lagen die Rot-Schwarzen noch auf dem dritten Platz, hinter den Österreichern von Red Bull und dem führenden Oman Air mit Morgan Larson. Nach der Sommerpause drehte Alinghi plötzlich auf und entschied ein Rennen nach dem anderen für sich. Die Abstände zu den Verfolgern wurden dabei immer grösser. In Lissabon spielte das Schweizer Team dann sein ganzes Können aus und fuhr einen überlegenen Sieg nach Hause. Seine ärgsten Widersacher aus Oman hingegen verzeichneten mit einem vierten Platz ihr bisher schlechtestes Saisonergebnis. Mit 20 Knoten Wind und flachem Wasser bot die portugiesische Hauptstadt den Racern aussergewöhnliche Bedingungen. Alinghi nutzte die gute Ausgangslage und stellte mit 40 Knoten eine neue Höchstgeschwindigkeit auf.
Bei Redaktionsschluss hatte Alinghi seinen Rückstand auf Oman Air auf zwei Punkte verringert und lag vier Punkte vor Red Bull. Die Entscheidung fällt also erst am allerletzten Act im Dezember. Arnaud Psarofaghis geht zuversichtlich an den grossen Final heran: „Ich denke, dass wir in Sydney gewinnen können. Wir müssen einfach Oman Air schlagen. Es geht um alles oder nichts und wir werden richtig Druck machen. Jetzt erholen wir uns aber erst einmal ein paar Wochen, damit wir im Dezember in Topform sind.“ Während der Gesamtsieg ausgefochten wird, stecken die Teams bereits mitten in den Vorbereitungen für die nächste Saison, in der wir vielleicht auch die Seglerinnen von Magenta Project antreffen werden.
Reine Damencrew
In Lissabon segelte erstmals ein reines Frauenteam auf einer GC32. Thalassa Magenta Racing wird von der Neuseeländerin Sharon Ferris-Choat geleitet und zählt auch Elodie-Jane Mettraux zu seinen Mitgliedern. Seit dem Ende des Volvo Races und des Teams SCA hat die Schweizerin alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Frauen, die profimässig segeln möchten, eine Rahmenstruktur zu bieten. Nach der World Match Racing Tour wollen die Seglerinnen als reines Damenteam bei den GC32 mitmischen. Lissabon war ihr erster Prüfstein. Dabei ging es in erster Linie darum, das Boot in den Griff zu bekommen. Die erste Bilanz fiel laut Elodie vielversprechend aus: „Es war ein sehr positives Erlebnis. Anfangs war ich skeptisch, ob wir dem Boot körperlich gewachsen sind, denn alle sagten mir, dass man für die GC32 viel Kraft braucht. Es hat sich aber gezeigt, dass ein sechsköpfiges Frauenteam durchaus in der Lage ist, den Katamaran zu segeln.“ Jetzt müssen sich die Damen auf die Suche nach Sponsoren machen und hoffen, dass sie für nächste Saison genügend Geld zusammenbringen.