Das Projekt CSLL (Centro Sport Lago Locarno) ist in doppelter Hinsicht interessant und wegweisend: Zum einen kocht nicht jeder Wassersportclub von Locarno sein eigenes Süppchen und baut ein Clubhaus, das für den Eigengebrauch zu gross, für Sportanlässe wiederum zu klein ist, zum anderen soll der Bau eines komplementären Hotels die Finanzierung des Projektes sichern, wie das beim Bau von Fussballarenen durch die Integration von Shoppingcentern oder Wohntürmen die Regel geworden ist.
Ein Floss wird die Sportanlagen beherbergen. Zusätzlich soll darauf auch eine Osteria geführt werden. © Studio d’architettura Tognola, Losone
Unter der Führung des YC Locarno haben die wassersportorientierten Vereine ihre Vorstellungen und Bedürfnisse unter einen Hut gebracht. Das vom Studio Giorgio und Michele Tognola ausgearbeitete Projekt beinhaltet den Bau von zwei Gebäuden: einem Sportzentrum, das auf einem grossen Floss auf dem See angelegt werden soll, und einem Hotelkomplex am Ufer.
Warten auf Bewilligungen
Sicherlich zeugt der Projektentwurf auch von grosser architektonischer Originalität und fügt sich gut in die malerische Gegend des Maggiadeltas ein. Der „umgekippte Leuchtturm“ hat gute Aussichten, ein neues Wahrzeichen von Locarno zu werden. Bis dahin wird es aber noch dauern, denn leider mahlen die Mühlen der Behörden auch im Tessin langsam. Markus Bläsi, Präsident des YC Locarno und Initiator des Projektes, braucht eine Menge Geduld und stellt nach über einem Jahr Wartezeit etwas resigniert fest: „Die Gemeinde Locarno ist immer noch am Erstellen des Zonenplanes für die Gegend am See. Wir haben auch noch keine Absichtserklärung, weder von der Gemeinde noch vom Kanton und letzterer ist ja für Bewilligungen auf dem Wasser zuständig.“ Somit muss mit den weiteren Projektierungsarbeiten zugewartet werden. Schade, denn erste Investoren haben bereits Interesse bekundet.
Der „hingelegte Leuchtturm“ soll ein neues Wahrzeichen von Locarno werden. © Studio d’architettura Tognola, Losone