Switzerland SailGP Team
Die Schweiz hat ihre besten Segler zusammengetrommelt und hochkarätige Söldner angeheuert, um an der anspruchsvollsten Regattatour endlich durchzustarten.
Die Lehrzeit ist vorbei, jetzt gibt es keine Ausreden mehr: Das Switzerland SailGP Team muss abliefern. Um die Durststrecke zu beenden, spielt es alle seine Trümpfe aus. Teammanager Tanguy Cariou hat eine neue Crew zusammengestellt, die der Schweiz zum erhofften Erfolg verhelfen soll. Der ist umso wichtiger, als die spektakuläre Highspeed-Rennserie im September 2025 nach Genf kommt und man sich da nicht blamieren will, schliesslich sollen nicht nur die Bilder des Jet d’eau und des Genfer Hafenbeckens um die Welt gehen. Das Schweizer Team will am Rolex Switzerland SailGP als willensstarkes, erfolgreiches Team Eindruck machen.
Nach dem frustrierenden und enttäuschenden 10. Schlussrang in der letzten Saison haben die Verantwortlichen zusammen mit Nathan Outteridge, dem sportlichen Berater und Ersatzsteuermann, die Leistungen analysiert – mit drastischen Konsequenzen. Das Team wurde grösstenteils neu besetzt und die Herangehensweise überdacht. «Wir haben die Zähler auf null gestellt und gehen mit einer völlig neuen Einstellung in die nächste Saison», sagt Tanguy Cariou. «Wie einige Teams an der Tour de France der Velofahrer werden wir versuchen, einzelne Etappen zu gewinnen und uns nicht den Gesamtsieg zum Ziel setzen. Wir sind uns bewusst, dass sich die Teamzusammensetzung dadurch grundlegend verändert und wir ein gewisses Risiko eingehen. Wir wissen aber auch, dass sich der Erfolg schnell einstellen kann.»
«Überläufer» von Alinghi Red Bull Racing
Für die neue Saison hat der CEO von Switzerland SailGP die besten Schweizer Seglerinnen und Segler verpflichtet und das Team mit ausländischen Koryphäen verstärkt, die wissen, wie man auf einem F50 gewinnt. Sébastien Schneiter, der als Steuermann bestätigt wurde, trifft auf seine langjährigen Kollegen von Tilt: Arnaud Psarofaghis (Segeltrimmer) und Bryan Mettraux (Foiltrimmer) wechseln vom America’s Cup zum SailGP und bringen ihre ganze Erfahrung aus den letzten drei Jahren in Barcelona mit. Ein weiterer prominenter Neuzugang ist Maud Jayet (4. im ILCA 6 an den Olympischen Spielen) als Taktikerin. Vervollständigt wird die sechsköpfige Stammcrew durch Matt Gottrel alias «Shrek», der bei Emirates GBR unter Vertrag stand, und den Neuseeländer Stuart Dodson aus dem letztjährigen spanischen Siegerteam. Die beiden sollen für den Killerinstinkt sorgen, der dem Schweizer Team in den letzten Monaten gefehlt hat. Laurane Mettraux und Arno de Planta werden bei Bedarf einspringen.
Man darf gespannt sein, wie sich das Switzerland SailGP Team mit der neuen Besatzung und dem neuen Kampfgeist schlagen wird. Die Meisterschaft wird auf jeden Fall spannend. Ab dem zweiten GP in Neuseeland werden zwölf Teams auf den mit neuen T-Foils ausgerüsteten F50 um die Wette segeln. Insgesamt stehen vierzehn Grand Prix auf dem Programm, einer davon wie gesagt in Genf
(20.-21.9.2024).