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Olympische Spiele & Mini 6.50

von Quentin Mayerat

Wie so viele andere Athletinnen und Athleten haben unsere Schweizer Seglerinnen und Segler im Stade de France unter dem Beifall des Publikums den Adrenalinrausch ihres Lebens verspürt. Diese (Heim-)Spiele boten eine einzigartige Bühne, um den Schweizer Segelsport ins olympische Rampenlicht zu rücken. Obwohl der Medaillentraum nicht in Erfüllung ging, kehrte das Swiss Sailing Team mit zahlreichen Diplomen nach Hause zurück. Und auch aus dem Atlantik gibt es hervorragende News zu vermelden: den prestigeträchtigen Sieg des Genfers Joshua Schopfer an der zweiten Etappe der Regatta Les Sables–Azoren–Les Sables.

Fünf Klassen am Start, fünf Diplome im Ziel. 100 Prozent der Schweizer Delegation nahmen an den Medal Races teil – eine noch nie dagewesene Leistung der Schweizer Seglerinnen und Segler. Während einige, wie zum Beispiel Maud Jayet, die verpasste Medaille als Enttäuschung empfanden, sahen andere darin allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken. So meinte Elia Colombo im iQFoil, er sei «mehr als glücklich über [seinen] siebten Platz», und Yves Mermod und Maja Siegenthaler, Achte im 470er, waren ebenfalls sehr zufrieden mit dem Diplom ihres ersten gemeinsamen Olympiaauftritts. 

Für eine grosse Überraschung und viel Nervenkitzel sorgte im Kitefoil die unglaublich talentierte Elena Lengwiler. Sie, die vor zwei Jahren noch kaum Wettkampferfahrung hatte, nimmt es in dieser Disziplin heute mit mehrfach ausgezeichneten Gegnerinnen auf. Im Halbfinale stürzte sie zwar, hielt aber nach einer unglaublichen Aufholjagd die sechsfache Weltmeisterin Daniela Moroz auf Distanz. Leider kam es zu einer leichten Berührung zwischen ihrem Flügel und jenem ihrer Rivalin, was ihr eine Strafe eintrug und sie den Einzug ins Finale kostete. Elena Lengwiler beendete ihre Olympischen Spiele auf dem sechsten Platz. Eine unerwartete Leistung, welche grosse Hoffnungen wecken dürfte, falls sie mit Blick auf Los Angeles 2028 eine weitere Olympia-Kampagne in Angriff nimmt. 

Aufsteiger auf dem Meer

Kaum gehörte die Schlussfeier der Olympischen Spiele der Vergangenheit an, machte ein weiterer Schweizer mit einem grossartigen Coup von sich reden: Joshua Schopfer auf Mingulay, dem ehemaligen Serien-Mini des Aargauers Felix Oberle, entschied am Montag nach sieben Tagen und 19 Stunden auf See die Rückfahrt der Regatta Les Sables–Azoren–Les Sables für sich. Nach einem harten Rennen, bei dem mindestens drei Fronten durchquert werden mussten, hatte er rund drei Stunden Vorsprung vor seinem nächsten Verfolger. Die offensive Strategie des jungen Joshua Schopfer, der einen nördlicheren Kurs gewählt hatte als die Favoriten, ermöglichte es ihm, als Erster in Richtung Les Sables d’Olonnes zu steuern. Ein zweifellos prestigeträchtiger Sieg, der ihn im Hinblick auf seine Vorbereitung auf die Mini 2025 motivieren dürfte. Somit hat Joshua Schopfer in der Gesamtwertung einen Sprung nach vorne gemacht, konnte sich dort jedoch nicht auf das Podest hieven, da nach der ersten Etappe der Abstand zu den Führenden zu gross war. Es erging somit ihm ähnlich wie den Athletinnen und Athleten der olympischen Delegation und er musste sich mit dem zwar unbeliebten, aber dennoch sehr guten vierten Platz zufriedengeben.

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