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Premiere für Anaëlle Pattusch

von Servane Dorleans

Solitaire du Figaro Paprec

An der 55. Solitaire du Figaro, die von Rouen über Gijón und Royan nach La Turballe führte, fuhr Tom Dolan auf Smurfit Kappa – Kingspan einen historischen Sieg ein. Er gewann als erster Ire vor Lois Berrehar auf Macif 2022 und Gaston Morvan auf Région Bretagne – CMB Performance. Anaëlle Pattusch, die einzige Schweizerin unter den 37 Teilnehmenden, feierte ihr Debüt.

Die Solitaire du Figaro Paprec wurde ihrem Ruf als Königsregatta der französischen EliteMeisterschaft im Hochseesegeln in jeder Hinsicht gerecht. Sie war intensiv, wettertechnisch abwechslungsreich, stressig und manchmal gnadenlos. Ihre grausame Seite zeigte sie besonders in der zweiten Etappe, als sie allen Skippern, die sich in den ersten Stunden für den falschen Kurs entschieden hatten, jede Chance auf eine passable Platzierung raubte. Anderen bescherte sie hingegen Hochgefühle: Lois Berrehar, der mit seiner Macif 2022 die erste und die letzte Etappe gewann, dem erstplatzierten «Bizuth» Arno Biston auf Tizh Mor und natürlich Tom Dolan, der sich erst als dritter Ausländer in die Siegerliste eintragen konnte. Zuletzt war dies 1988 Laurent Bourgnon gelungen. Der «fliegende Ire» kann sich auf seinen Erfolg etwas einbilden. Er hatte sowohl bei starkem Wind als auch bei Flaute alles unter Kontrolle. Im Ziel meinte er strahlend: «Ich hatte mir den Sieg nicht zum Ziel gesetzt, aber schon lange davon geträumt. Es stecken jahrelange Arbeit und viele Opfer dahinter. Der Wettkampf macht süchtig, denn das Niveau ist extrem hoch und man segelt ständig in Kontakt mit den anderen Skippern. Ich möchte nächstes Jahr wieder teilnehmen und es geniessen, auch wenn ich nicht mehr gewinne.»

©Alexis Courcoux

Anaëlle Pattusch kämpft sich durch

Unter den sechzehn Neulingen («Bizuth») war auch die einzige Schweizerin am Start. Anaëlle Pattusch aus Versoix belegte im Schlussklassement Rang 34. Sie konnte trotz des frühen Ausscheidens in der dritten Etappe wertvolle Erfahrungen sammeln: «Das Rennen war unglaublich intensiv, ganz nach meinen Geschmack. Die erste Etappe hat mich mental stark gefordert. Ich habe meinen Autopiloten verloren und war verzweifelt. 24 Stunden habe ich nur geweint. Ich hatte so viel Energie in dieses Projekt gesteckt. Doch dann wurde mir klar, dass ich Unglaubliches geleistet habe und mich glücklich schätzen kann, dabei zu sein. Dieser Gedanke wird mir für die Zukunft helfen. Herausforderungen wird es immer geben, wichtig ist, wie ich damit umgehe. Man muss in der Lage sein, die Perspektive zu wechseln, um Lösungen zu finden, und alles zu geben.» Die Genferin kann ihrem Debüt noch mehr Positives abgewinnen: «Für mich war es wirklich eine Chance, mich mit den besten Hochseeseglerinnen und -seglern zu messen. Ich bin angesichts der technischen Probleme mit meiner Leistung zufrieden.» Die Erkenntnisse liefern Anaëlle Pattusch wichtige Anhaltspunkte, um ihre Trainingsschwerpunkte für den Winter festzulegen. Davor sucht sie nach Partnern für ihre grossen Ziele 2025: die Teilnahme an der Transat Paprec und der Solitaire du Figaro Paprec.

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