Das letzte Aufeinandertreffen der M2 vor der Sommerpause fand bei
traumhaften Bedingungen vor Versoix statt. Südwester, Joran und Bise
sorgten am Grand Prix de Versoix für eine abwechslungsreiche Windpalette.
13 Boote waren an diesem letzten Junisamstag am Start. Bei 10 Knoten
Südwestwind, der schliesslich bis auf 17 Knoten auffrischte, konnten
sechs reguläre Läufe durchgeführt werden. Das Wetter war einfach perfekt.
Unter dem Einfluss des Joran, einem zuweilen stürmischen Fallwind,
kühlte das Wasser rasch ab, während sich die Gemüter erhitzten.
Vor dem Clubhaus in Versoix zeichneten sich einige spannende Zweikämpfe
ab. Christophe Péclard mit seiner Team Seven zeigte dabei die
ganze Bandbreite seines Talents. „Wir haben den Winddreher im ersten
Lauf gesehen“, erzählte er nach dem ersten Tag. „An diesem Samstag
mussten wir hart kämpfen, um die Führung zu behalten. Der Joran
wühlte den See stark auf, trotzdem sind wir aber in allen Runs bis zum
Schluss entspannt geblieben.“
Bei strahlendem Sonnenschein und acht Knoten Bise wurden am nächsten
Tag vor Coppet vier weitere Läufe unter Dach und Fach gebracht.
Für die Ventilo-M2-Katamarane hätten die Bedingungen nicht besser
sein können.
Erneut zeigte Team Seven eine regelrechte Demonstration, mit der sie
ihre Führung in der Gesamtwertung weiter ausbauen konnte, und stand
nach drei Laufsiegen vor GSMN Genolier mit Loïc Forestier und Team-
Work mit Antoine Thorens als überragende Gewinnerin des Grand Prix
fest.
Dieses Jahr hat die TeamWork M2 Speed Tour eindeutig an Dynamik
gewonnen. Einerseits wurde der Regattakalender um zwei Events erweitert,
andererseits ein neuer Internetauftritt gestaltet. Für frischen Wind
sorgt zudem das nach drei Anlässen dazugestossene 14. Team Satanas,
das an der Bol d‘Or Mirabaud einen guten vierten Platz feierte.
Gelungene erste Saisonhälfte
Gestartet war die Tour Anfang Mai mit dem Grand Prix de Neuchâtel.
Bereits da dominierte Péclard an Bord seiner Team Seven. Die punktgleichen
Patrimonium und GSMN Genolier waren ihm da aber noch dicht
auf den Fersen, wobei Patrimonium dank eines Sieges im letzten Lauf
den 2. Platz belegte. GSMN Genolier segelte mit Thomas Coville an Bord.
Dem prominenten Ehrengast gefiel das Neuenburger Intermezzo: „Es
war meine erste Erfahrung auf einer Ventilo M2, ich habe die Teilnahme
an dieser Regatta genossen“, sagte er im Anschluss an den Grand Prix
und lobte: „Die Klasse ist sehr angenehm, das Niveau einheitlich und
es wird hart gekämpft. Für ein Boot, das bereits zehn Jahre auf dem
Buckel hat, ist die M2 höchst lebendig! Auf der Genolier herrschte eine
hervorragende Stimmung und die Crewmitglieder haben viel Talent. Ich
hoffe, dass ich bei etwas stärkerem Wind wieder einmal mitsegeln darf.“
Mitte Mai stand dann der Grand Prix d‘Estavayer auf dem Programm. Nach
den ersten vier Läufen lagen TeamWork und Team Seven noch ex aequo an der Spitze, dann aber zog Christophe Péclard den Kürzeren. Skipper Nils Palmieri und seine Teamkollegen Thomas Mermod, Marc Tournier und Arnaud Didisheim bewiesen an diesem Wochenende eine unglaubliche Konstanz und machten mit lauter Siegen und zweiten Plätzen alles klar. Am dritten Event hatte dann erneut Team Seven die Nase vorn. Bei viel Wind absolvierte sie die Strecke Grandson-Neuchâtel-Grandson der Bol d‘Or Henri Lloyd du Lac de Neuchâtel in nur drei Stunden und fünf Minuten und verwiesen damit nicht nur GSMN Genolier und TeamWork auf die Plätze, sondern unterbot auch gleich noch den Streckenrekord aus dem Jahr 2013. Für Regatta vier und fünf ging es zurück auf den Genfersee. Dort warteten gleich zwei Langstreckenrennen. Die Genève-Rolle-Genève ging an GSMN Genolier, die Bol d‘Or Mirabaud an Team Seven. Sie schaffte es an diesem flautengeplagten Genferseeklassiker allerdings erst nach 12:31:32 ins Ziel. Auf dem zweiten Platz landete TeamWork, dritte wurde Petercam. Nach einer Hinfahrt bei launischem Schwachwind erwies sich auch die Rückfahrt als äusserst verzwickt. Mehrere Gewitter begleitet von heftigem Wind entluden sich über das Wasser. „Der Wind fegte mit bis zu 40 Knoten über den See und wir mussten alle Segel streichen, um ja kein Risiko einzugehen“, erzählt Nils Palmieri. Zur Sommerpause lagen die drei erstplatzierten Teams eng beieinander. Für die zweite Saisonhälfte zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Team Seven führt mit sechs Punkten die Rangliste an, dahinter folgen TeamWork, die dieses Jahr von Nils Palmieri gesteuert wird, mit elf Punkten und GSMN Genolier, auf der sich Michel Vaucher und Didier Pfister am Steuer abwechseln, mit 12 Punkten. Ihre Verfolger liegen auf der Lauer, bereit, das ein oder andere Team noch vom Podest zu stossen. Ein besonders heisses Anwärter für einen Überraschungscoup ist wohl King mit Pierre Quinodoz.