Neben der Swiss Sailing League und dem compasscup gibt es für die Region 5 (ZSV) ein weiteres Regattaformat, bei dem sich Segelclubs untereinander messen. Beim alle zwei Jahre stattfindenden Zürichsee Cup treten nicht nur Teams auf Jachten gegeneinander an, hier werden auch Jugendliche auf Jollen und Kinder auf Optis in den Wettkampf einbezogen. Das Besondere daran: Die lukrativen Preisgelder fliessen in die Juniorenförderung der Clubs. Wir haben mit dem OK-Präsidenten Rico Hasler gesprochen.
Interview: Walter Rudin
Fotos: Dominik Frey
Rico Hasler, der Zürichsee Cup wurde bereits zum zwanzigsten Mal ausgetragen. Wie kam es eigentlich zu diesem besonderen Format?
Der Zürichsee Cup wurde damals vom Segelund Yachtclub Herrliberg ins Leben gerufen. Die Gründungsidee hat bis heute Bestand: Die Juniorenförderung unserer Region soll mit der Ausschüttung von Preisgeldern an die einzelnen Segelclubs direkt unterstützt werden. Zudem fördern wir die Vernetzung der einzelnen Clubs mitsamt ihren Mitgliedern und dem Nachwuchs. Mit dem Zürichsee Cup versuchen wir einen Beitrag zu einem WIR-Gefühl in der Region zu schaffen, und wie wir auch dieses Jahr feststellen konnten, gelingt uns das ganz gut. Auf dem Wasser wurde in allen Klassen aktiv, hart, aber fair regattiert. An Land hingegen war es ein grosses Miteinander.
Können Sie uns in wenigen Worten erklären, wie die Regatta funktioniert?
Zum Zürichsee Cup sind sämtliche Segelclubs der Region 5 eingeladen, also auch Clubs vom Pfäffikersee, dem Greifensees und dem Sihlsee. Jedes Team segelt jeweils auf einem Optimisten, einer Jolle und einer Jacht. Die Teams müssen zu mindestens 50 Prozent pro Bootsklasse aus Segelnden bestehen, die jünger sind als 21 Jahre. Bei den Jollen haben die Clubs die Möglichkeit, zwischen den drei offiziellen Juniorenklassen (ILCA, 420 und 29er) auszuwählen. Bei den Jachten wird der Wettkampf in einem Umpired Fleetrace auf mOcean ausgetragen. Das ermöglicht faire Wettkampfbedingungen für alle.
Dieses Jahr wurde zusätzlich der Zürichsee Cup «light» geschaffen, was war der Grund?
Dies ist eine zusätzliche Wertung für Clubs, die nur mit einer Jacht und einem Optimisten oder einer Jolle teilnehmen können, da sie entweder nur Optimisten oder eine Jollenklasse in ihrem Club ausbilden. Drei der zwölf startenden Clubs haben diese Möglichkeit genutz.
Als Sponsoren werden über ein Dutzend Firmen aufgeführt. Welche Summen kommen der Juniorenförderung zugute?
Wir haben das Glück, dass wir unter den Sponsoren Partner haben, die dem Segelsport und der Juniorenförderung nahestehen und den Zürichsee Cup sehr grosszügig unterstützen. Weitere Einnahmequellen sind die Startgelder der einzelnen Clubs und Subventionsgelder vom Zürichsee Seglerverband sowie von weiteren Sportämtern. Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von 15 000 Franken ausgeschüttet.
Wie sieht die Zukunft aus, wird das Format beibehalten oder sind Änderungen zu erwarten?
Die Juniorenförderung soll weiterhin im Zentrum stehen und es sollen möglichst viele Clubs des ZSV daran teilnehmen. Bei den Jollen stellt sich die Frage, ob man das Format mit den drei Klassen beibehalten will oder ob es allenfalls einen besseren Modus gibt. Diese Frage hängt stark mit der Entwicklung der einzelnen Jollen und deren Anerkennung als offizielle Juniorenklasse zusammen.
Wenn sich andere Regionen für dieses Format interessieren, welche Tipps würden Sie für eine erfolgreiche Lancierung geben?
Der Grundgedanke des Zürichsee Cups kann bestimmt auch in anderen Regionen übernommen werden, von einem Copy-Paste rate ich aber ab. So ein Vorhaben soll möglichst früh auf eine möglichst breite Akzeptanz und Interesse stossen. Es müssen Gespräche mit interessierten Clubs geführt werden und es sollte ein Brainstorming zur Ideensammlung erfolgen.