Der schöne Tessiner See mit seiner traumhaften Bergkulisse zeigte sich am zweiten Juliwochenende zur Schweizermeisterschaft der Surprise-Klasse von seiner besten Seite. Die 14 teilnehmenden Jachten, die den Weg zum Lago di Lugano auf sich genommen hatten, profitierten von optimalen Windbedingungen.
Text: Sébastien Aubord
An jedem der vier Wettkampftage wurden die Regatten auf einem anderen Revier des Luganersees ausgetragen, sodass die Karten jedes Mal neu gemischt wurden. Da der Wind manchmal unbeständig aus Norden blies, manchmal aber auch der lokale Südwind Breva aufkam, mussten die Teams den See aufmerksam lesen, um ihre Taktik anzupassen. Bei diesem Spiel waren die Einheimischen natürlich im Vorteil. Sie machten den Favoriten das Leben entsprechend schwer.
Die Jungen heizten den Favoriten ein
Das eingespielte Team der …moi non plus aus Biel übernahm an dieser Schweizermeisterschaft relativ schnell das Kommando. Nach den ersten drei Wettkampftagen führte es das Zwischenklassement mit knappem Vorsprung an. Auf dem 2. Platz folgten die Genfer auf der CER-Sofies, die sich nach einer Disqualifikation aufgrund eines Fehlers in der Startphase am ersten Tag wieder gefasst hatten. Petit Tabac mit Arnaud Gavairon auf dem 3. Zwischenrang sass den Genfern im Nacken. Die Führenden lagen so eng beieinander, dass die Entscheidung, so wie es sich für eine Schweizermeisterschaft gehört, erst am letzten Tag fiel. Am Sonntag war auf dem Ostarm des Sees die Thermik Breva aufgekommen. Sie war so wechselhaft, dass die Segler mit ihrer üblichen Taktik nicht weit kamen und sich etwas einfallen lassen mussten.
Packendes Finale
Diese Ausgangslange versprach ein hochspannendes Rennen um den Titel und die Medaillenränge. …moi non plus und CER-Sofies segelten um den Sieg, Petit Tabac und das viertplatzierte Team CER-Naef um einen Podestplatz. Schliesslich war es CER-Naef, das die Situation am besten ausnutzte. Mit zwei Laufsiegen am letzten Tag hisste es sich doch etwas überraschend noch auf den 3. Platz und verdrängte das punktgleiche Petit Tabac vom Podest. Der Titel dieser Surprise- Schweizermeisterschaft 2021 ging an das erfahrene Bieler Team der …moi non plus Auf dem zweiten und dritten Platz folgten die beiden Teams des Centre d’Entraînement à la Régate. Die jungen Hoffnungsträger zeigten eine solide Leistung und machten klar, dass in Zukunft mit ihnen zu rechnen ist.