Tom Rüegge und sein Team gewinnen das Finale der Super League in Neuchâtel und holen damit den Titel auch 2023 ganz knapp vor dem jungen Team aus Oberhofen.
Text: Walter Rudin
Aeolus war der Schweizer Segelliga diese Saison nicht immer gut gesinnt. An einigen Acts – vor allem während der ersten Saisonhälfte – gab es kaum Wind und dementsprechend wenig ausgetragene Races. Auch die erste DamenSchweizermeisterschaft der Women’s League beim Segelclub Enge 2023 scheiterte aufgrund zu wenig gesegelter Rennen. Es hätte ein Fest des Schweizer Frauensegelns werden sollen, stattdessen war Flaute angesagt. «Wir lassen uns deshalb nicht unterkriegen und werden den schönen Pokal im nächsten Jahr aus dem Estrich holen», tröstete Markus Bläsi die Damen.
Die Männerteams aller drei Ligen wurden dafür in ihren Finalrunden mit guten Windverhältnissen verwöhnt und konnten sehr viele Rennen bestreiten. Bereits an letzten Runde der Promotion League, die zusammen mit vier Qualifier-Teams in Murten ausgetragen wurde, kamen 15 Rennen zustande. Der Cercle de la Voile de Lausanne, die Société Nautique de Rolle und der Yachting Club of Cern schafften den Aufstieg in die Challenge League.
Am Finale der Swiss Sailing Challenge League in Morges wurden sogar 33 Rennen ausgetragen. Die Favoriten, der Club Nautique Morgien und der Zürcher Yacht Club, gaben sich keine Blösse und verteidigten ihren Vorsprung aus den drei vorgängigen Acts souverän. Spannend blieb der Kampf um den dritten Aufstiegsplatz. Dem Yacht-Club Luzern mit Dave Erismann, der eine Woche zuvor überlegen J70-Schweizermeister geworden war, gelang es nicht mehr, den Zürcher Segel Club abzufangen. Im Kampf um den Abstieg konnte der Cercle de la Voile Vevey-la-Tour den Punkterückstand gegenüber dem Segelclub Hallwil trotz aller Versuche nicht wettmachen und steigt deshalb als einziger Club in die Promotion League ab.
SVK hauchdünn vor RCO
Am Finale der Super League in Neuchâtel kam es zum erwartetet Showdown zwischen der Seglervereinigung Kreuzlingen (SVK) mit Tom Rüegge, Martin Hagen, Michael Herrmann und Stefan Stäheli und dem Regattaclub Oberhofen (RCO) mit den Siegern der Youth Sailing Champions League Nick Zeltner, Cédric Schenk, Till Seger und Florian Geissbühler. Die Entscheidung fiel erst im letzten Rennen. Bei Punktegleichstand und gleicher Anzahl Siegläufe hatte die SVK schliesslich einen 2. Platz mehr auf dem Konto. «Es war dieses Jahr enger als je zuvor, aber es freut uns umso mehr, dass wir am Schluss die Nase um Haaresbreite vorne hatten», meinte Skipper Tom Rüegge, der dem RCO zu seiner tollen Leistung gratulierte. Interessant ist, wie unterschiedlich die beiden Clubs aufgestellt waren: Die SVK trat zu allen Acts praktisch immer mit derselben Crew an, während der RCO jedes Mal ein komplett anderes Team schickte.
Der Regattaclub Bodensee, der die Super League in früheren Jahren mehrmals gewonnen hat, komplettierte das Podest. Der Club Nautique de Pully, der Thunersee-Yachtclub und der Cercle de la Voile de Neuchâtel müssen in die Challenge League absteigen. swiss-sailing-league.ch