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Swiss Sailing League: Kampf um jeden Meter

von Quentin Mayerat

Act 4 in Genf sorgte im Hinblick auf das Finale der Sailing Super League für eine spannende Ausgangslage. Die drei Führenden RCB, RCO und SNG liegen praktisch gleichauf. In Sankt Petersburg zeigte der RC Bodensee, dass er auch in der Champions League mithalten kann.

SSL1Felix Somm, Kommunikationschef der Swiss Sailing League, zieht bereits vor den beiden Final- Events der Super und der Challenge League Bilanz: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf dieser Saison. Immer mehr Akteure mit grosser internationaler Erfahrung machen mit und das Niveau ist weiter gestiegen. Im Feld ist es sehr eng geworden, bereits kleine Fehler werden gnadenlos bestraft. Das macht die Regatten noch interessanter.“
Grossen Anteil daran, dass die Spitze der Super League vor dem Finalevent noch näher zusammengerückt ist, hat die Société Nautique de Genève. Sie hat ihren Heimvorteil beim letzten Act vor dem Finale voll ausgespielt. Die Genfer Crew mit Guillaume Rigot – eben vom Youth America’s Cup zurückgekehrt –, Marc Stern, Nicolas Kaufmann und Mathieu Fischer legte bei herrlichen Bedingungen im Genfer Trichter eine tadellose Performance hin und dominierte die Konkurrenz fast nach Belieben. Die Grundlage für seinen Erfolg legte das Team schon am Freitag mit vier Laufsiegen. Am Samstag und am Sonntag kamen nochmals je vier weitere Laufsiege dazu, womit das Team der SNG zwölf ihrer insgesamt zwanzig Wettfahrten gewinnen konnte. Eine seglerische Spitzenleistung!
Der RC Bodensee klassierte sich mit einer konstanten Leistung auf dem dritten Rang, punktgleich mit dem YC Bielersee. Der im Zwischenklassement führende RC Oberhofen musste sich mit dem 7. Platz begnügen. „Wir sind nicht gerade happy“, meinte Skipper Stefan Seger. „Wir sind zwar nicht schlecht gesegelt, hatten aber ein paar Taucher und das liegt bei der Qualität dieses Feldes nicht drin. Man kann das Glück nicht erzwingen.“

Spannendes Finale in Thun

SSL3SSL2Mit diesem tollen Heimspiel hat die SNG im Zwischenklassement bis auf einen Punkt zum RC Oberhofen und zwei Punkte zum führenden Team vom Bodensee aufgeschlossen. Das verspricht Ende September in Thun natürlich ein spannendes Finale. Patrick Zaugg, Präsident der Sailing League, kommt aus Thun und zeigt sich optimistisch, dass Ende September die Windverhältnisse stimmen: „Wenn der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht gross ist, gibt es auch im Herbst eine gute Thermik und bei einem Frontenwechsel können wir mit Oberwind rechnen.“
Eine Prognose zu stellen, welcher der drei Protagonisten die grösste Chance auf den Titel hat, ist äusserst schwierig. Jeder hat einen Act gewonnen. Wenn die Genfer ihre tolle Form beim Finale nochmals ausspielen können, werden es die Gegner sicher schwer haben. „Für uns ist die Situation interessant. Wir können das Finale ohne Druck angehen, denn wir liegen zwei Punkte hinter dem Ersten und das viertplatzierte Team weist einen ziemlich grossen Rückstand auf“, sagte Teamchef Nicolas Anklin. Der RC Bodensee hat mit ausgeglichenen Resultaten gezeigt, dass er durchaus in der Lage ist, den Titel zu verteidigen. Oberhofen wiederum kann auf den Heimvorteil zählen.

Ideale Vorbereitung

Vor dem Finale haben alle drei Clubs noch Wettkämpfe in der Champions League zu bestreiten und werden dort bestimmt wertvolle Erfahrungen sammeln. Der RC Oberhofen und der RC Bodensee waren bereits Mitte August zur Qualifikationsregatta in Russland angetreten. Die Rennen wurden bei starker Strömung auf der Newa mitten im Stadtzentrum von St. Petersburg ausgetragen. Das Berner Team vom RC Oberhofen mit Stefan Seger am Steuer kam mit den schwierigen Verhältnissen nicht zurecht und belegte lediglich Rang 19. Besser machten es die Segler vom Bodensee. Besonders am zweiten Tag zeigten sie mit zwei Laufsiegen eine ganz starke Phase. Als 8. konnten sie sich für das Champions-League-Finale in Porto Cervo auf Sardinien qualifizieren. „Es kommen noch einige Wassertage zusammen“, meinte Skipper Julian Flessati im Hinblick auf das Schweizer Finale. „Wir werden in Sardinien auch an der J/70-Weltmeisterschaft teilnehmen und sicherlich mit dem Clubboot auf dem Bodensee trainieren, um uns optimal vorzubereiten.“ Der zweite Qualifier der Champions League in St. Moritz fand erst nach Redaktionsschluss statt.

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3. Liga in Sicht

Inzwischen hat sich der Liga-Vorstand bereits mit der Organisation der Saison 2018 befasst. Grundsätzlich möchte er am Bestehenden festhalten, die Strukturen festigen und professionalisieren. Die Erste Liga soll wieder an fünf Spieltagen ausgetragen werden, die Locations stehen aber noch nicht fest. Am Genfersee soll ein zweiter Anlass stattfinden, um die Romandie noch besser einzubinden.
Die Qualifikation zur Challenge League soll nicht mehr mit einem einzigen Event entschieden werden. Geplant ist eine Promotionsrunde mit drei Spieltagen, was eigentlich der Einführung einer dritten Liga gleichkommt. Felix Somm argumentiert: „Dadurch hat die Liga etwas mehr Fleisch am Knochen, weil nicht nur die Tagesform entscheidet. Der Anschluss an die Challenge League für neue Clubs wird damit besser gewährleistet. Eine Wildcard könnte es den Clubs zudem ermöglichen, hier auch mal ein Juniorenteam oder eine Seniorencrew schnuppern zu lassen.“ Bevor endgültig über den Modus entschieden wird, möchte Felix Somm aber noch einige Feedbacks einholen, denn eines hat für ihn Priorität: Die Liga soll sich so entwickeln, wie es den Bedürfnissen der Clubs entspricht.

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