Anfang Februar gab das Unternehmen TeamWork seine Partnerschaft mit dem neuen Profi-Segelteam Real Team bekannt und untermauerte damit den Stellenwert, den es talentierten Nachwuchssportlern beimisst. Sein Engagement im Segelsport reicht aber schon etwas weiter zurück. Viele Segler, ganz besonders in der Mini-Klasse, wurden bereits von dem in Genf ansässigen IT-Serviceanbieter unterstützt. Firmenpräsident und -gründer Philippe Rey-Gorrez hält mit seiner Begeisterung für diese Bootsklasse, die er schon seit bald zehn Jahren fördert, auch nicht zurück.
2011 bestand die TeamWork-Flotte aus zwei Minis und einem Ventilo M2. Mittlerweile hat sie Zuwachs erhalten, unter anderem durch eine Extreme 40. © zVg
Einer der ersten, der von TeamWork, damals gemeinsam mit Open Sea, gesponsert wurde, war Alex Pella. Der Spanier kam an der Transat 6.50 von 2005 als erster in Bahia an. In der Endwertung reichte es ihm schliesslich hinter Corentin Douguet für Platz 2. Er segelt noch immer sehr erfolgreich, verbessert sich fortlaufend und hat unter anderem mit Peppe Ribes das Barcelona World Race bestritten.
Lokales Engagement
Auch der Schweizer Hervé Favre, heute bei OC Sports Leiter der Route des Princes, einer Europatour auf Mehrrümpfern, segelte 2007 mit seinem Prototypen Magnen-Nivelt 303 in den Farben von TeamWork. Hervé Favre hatte mit Philippe Rey-Gorrez ursprünglich Kontakt aufgenommen, um ihm das Boot abzukaufen, das die Firma ein Jahr zuvor für einen Angestellten von TeamWork erworben hatte. Am Ende kam er aber nicht nur wegen des Schiffs mit TeamWork ins Geschäft, sondern erhielt gleich noch einen Sponsoringvertrag für sein Transat-Projekt im Jahr 2007. „TeamWork hat seit unserer Zusammenarbeit eine bemerkenswerte Entwicklung als Sponsor durchgemacht“, sagt Hervé Favre. „Philippe Rey-Gorrez legt viel Wert auf zwischenmenschliche Beziehungen und das hat sich bis heute nicht geändert. Er spielt in der Entwicklung des Segelsports auf lokaler Ebene eine wichtige Rolle. Dies zeigt auch die Partnerschaft mit dem Team von Jérôme Clerc und Justine Mettraux.“
Einen Gang höher
© Stéphanie Gaspari
Vier Jahre später engagierte sich TeamWork erneut bei der Transat 6.50 und kaufte für Etienne David einen Manuard-Prototypen (679). Diesem gelangen gleich in seiner ersten Saison ein paar gute Resultate. Nach seiner Zieleinfahrt am Mini-Barcelona machte er seinen Sponsor mit David Raison bekannt. Angetan vom gewagten Projekt Raisons, einem Boot mit Plattbug, beschloss Philippe Rey-Gorrez für die Transat 2011 ein zweites Boot zu sponsern. So kam es, dass die berühmte 747er Magnum ebenfalls die Farben seines Unternehmens vertrat. Er sollte seine Entscheidung nicht bereuen. Das in TeamWork Evolution umgetaufte Schiff erwies sich auf raumen Kursen als Bombe und gewann die Transat 2011 mit komfortablem Vorsprung. Etienne David schnitt mit seinem 7. Platz im Gesamtklassement ebenfalls sehr gut ab. Parallel zum Sponsoring in der Hochseeszene unterstützt TeamWork eine Ventilo M2, die an der Westschweizer Klassenmeisterschaft teilnimmt. Sie wurde zunächst von Etienne gesteuert, dann dem jungen Antoine Thorens anvertraut, der damit 2012 aufs Podest segelte.
Überzeugt von der Mini-Klasse startete TeamWork für 2013 ein weiteres Projekt, diesmal bei den Serienbooten und mit der jungen Seglerin Justine Mettraux, die für ihr Alter schon aussergewöhnlich viel Erfahrung mitbringt. Sie zeigte von Anfang an viel Potenzial und beendete die Saison 2012 auf Rang 2. Im vergangenen Winter beschloss Philippe Rey-Gorrez zudem mit einem neuen Prototypen an den Start zu gehen und unterstützte dazu den erfolgreichen Mini-Segler Bertrand Delsne, der 2009 den Sieg nur knapp verpasst hatte. „Ich bin überzeugt, dass Bertrand gewinnen kann. 2011 wurde er ohne Sponsor 4. Wir wollten ihm für die kommende Ausgabe die nötigen Mittel zur Verfügung stellen, damit er dieses Ziel erreicht“, erklärte der Präsident bei der Teampräsentation Anfang Jahr. Bertrand Delesne, der den 24-Stundenrekord hält (304,9 Seemeilen), geht die Saison entsprechend zuversichtlich an: „Ich werde früh mit dem Segeln beginnen können und bestens vorbereitet an die Transat gehen. Ich freue mich unglaublich, dass ich jetzt Teil des Teams bin.“
Extreme 40, Match Racing und M2
Im Februar stellte Jérôme Clerc, Sieger der Vulcain Trophy 2012 auf D35, seine neue Crew Real Team vor. Der Name ist ein Akronym aus Realstone und TeamWork. Damit wird das Genfer Unternehmen an den acht Events der Extreme Sailing Series auf drei Kontinenten vertreten sein. „Wir möchten eine Einrichtung für Profisegler aufbauen, die sich an das Konzept des Centre d’Entraînement à la Régate anlehnt, mit dem Unterschied, dass sich Letzteres an Amateure richtet“, erklärt der Projektleiter Jérôme Clerc. In diesem Sinn ist die Partnerschaft mit TeamWork eine echte Chance. Unser Ziel besteht darin, die Fähigkeiten junger Talente nachhaltig zu sichern und ich glaube, dass dies genau das ist, was unser Sponsor mit seinen vielen anderen Engagements macht.“
Das TeamWork-Team Anfang 2013 (v.l.n.r.): Aurélien Ducroz, Justine Mettraux, Nicolas Buchillet, Philippe Rey-Gorrez, Antoine Thorens, Marc Stern und Bertrand Delesne. © zVg
Es ist sehr gut möglich, dass das dreieckige blau-weisse Logo in der Saison 2013 hierzulande und anderswo auf den Podesten zu sehen sein wird, umso mehr, als TeamWork an mehreren Events wie beispielsweise beim Internatio-nal Geneva Match Race und der Meisterschaft der Ventilo M2 als Titelsponsor auftritt.
„Wir möchten dafür sorgen, dass junge Talente ihrer Leidenschaft richtig nachgehen können und bei entsprechenden Leistungen die Voraussetzungen für einen Sieg schaffen“, begründet Philippe Rey-Gorrez sein Engagement, in das er, wie bei allem, was er anfasst, viel Herzblut steckt.