Internationalisierung heisst die neue Devise der IMOCA-Klasse. Derzeit sind 65 Prozent der IMOCA-Segler Franzosen, die restlichen 35 Prozent stammen aus acht Nationen, dank Alain Roura auch aus der Schweiz. Ihren nächsten grossen Auftritt hat die Einrumpfjacht 2021/22 am Offshore-Mannschaftsrennen The Ocean Race, ehemals Volvo Ocean Race. Sie soll mehr neue Segler und Teams aus der ganzen Welt zur Teilnahme motivieren.
Segler aus zehn Nationen haben die Vendée Globe 2016/17 bestritten, in der Geschichte der Regatta ein Rekord. Sogar zwei neue Kontinente waren vertreten: Ozeanien mit dem Neuseeländer Conrad Colman und Asien mit dem Japaner Kojiro Shiraishi. Zwar bilden die Franzosen noch immer das deutlich grösste Kontingent, die IMOCA-Klasse wird aber allmählich internationaler.
2019: 65 Prozent französische Teams und ein Schweizer
Für die Saison 2019 sind 37 Projekte in der Pipeline: 24 aus Frankreich, fünf aus Grossbritannien, zwei aus Deutschland sowie je eines aus Neuseeland, Finnland, Italien, der Schweiz, Japan und Belgien. Besonders erfreulich: Auch die Frauen sind mit fünf Seglerinnen vertreten. „Ausländische Segler, allen voran Briten, sind in der Klasse schon lange dabei“, sagt Klassenpräsident Antoine Mermod. Tatsächlich segeln mit Alex Thomson, Giancarlo Pedote, Boris Herrmann, Alan Roura und Kojiro Shiraishi bereits fünf nichtfranzösische Skipper mit.
Fördert The Ocean Race die Internationalisierung?

Bei den IMOCA werden sowohl Boote aus der Vendée Globe vertreten sein als auch speziell für The Ocean Race gebaute Einheiten. „Um den Umstieg von einer Solo- zu einer Mannschaftsversion zu vereinfachen, werden die Bauvorschriften aufeinander abgestimmt. Es werden nur kleinere Anpassungen nötig sein“, versichert Antoine Mermod.
Für genauere Angaben zum Teilnehmerfeld ist es noch etwas früh, zehn bis fünfzehn IMOCAS zusammenzubringen wäre für Johan Salen, den Co-Präsidenten von The Ocean Race, aber bereits ein grosser Erfolg. „Wir sind im Gespräch mit bestehenden IMOCA-Teams, die meisten aus Frankreich, sowie mit Crews des letzten Volvo Ocean Race und mit einigen Newcomern. Teams aus Frankreich, Spanien, Deutschland, Italien, Mexiko, den USA, Brasilien, Schweden, den Niederlanden, Neuseeland, Australien, China und Südafrika, das heisst aus der ganzen Welt, haben Interesse angemeldet. Andere Märkte, darunter die Schweiz, müssen wir noch bewerben.“
Alan Roura: wait and see

Positive Grundeinstellung der Schweizer Segler

Weitere potenzielle Anwärter sind Valentin Gautier und Simon Koster. Die Schweizer haben sich zusammengetan, um gemeinsam bis 2022 auf einer Class40 zu segeln. Nicht ganz einfach, The Ocean Race in ihrem Programm unterzubringen, dennoch lassen sich die beiden Männer die Möglichkeit offen. Valentin Gautier: „Immer weniger Teams nehmen an der Weltumsegelung teil. Das ist für Segler wie mich, die lieber einhand statt zweihand segeln, interessant. 2021 könnte ich eine oder zwei Etappen als Ersatzmann bestreiten.“
„Ich habe schon als Kind von diesem Rennen geträumt, es auf einer IMOCA zu segeln wäre eine Megachance!“, schwärmt Simon Koster. Doch ganz so einfach ist das Vorhaben nicht: „Schweizer Partner zu finden, die bereit sind, sich zu engagieren, obwohl das Rennen in unserem Land nicht Halt macht, dürfte schwierig werden.“
Viel zu lange nicht mehr dabei
