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Die Schweiz entdeckt ihr Schiff für den America’s Cup

von Quentin Mayerat

Alinghi Red Bull Racing hat am Dienstag BoatOne in Barcelona getauft. Die brandneue, in Ecublens gebaute AC75 soll im Laufe der Woche ihre ersten Fahrten absolvieren.

Text: Vincent Gillioz

«I christen this yacht. May her journey be fast and successful. God bless her and all that sail on her.» Das waren die Worte von Chiara Bertarelli, der Patin von BoatOne, bevor die traditionelle Champagnerflasche auf dem Bug zerschlagen wurde. Umrahmt von den Castellers, katalanischen Künstlerinnen und Künstlern, die als Symbol für gemeinsam erbrachte Leistungen einen Menschenturm bauten, war die Zeremonie ein vorläufiger Höhepunkt für all jene, die sich diesem ehrgeizigen Projekt verschrieben haben. Zu den Klängen des Lieblingstitels des Teams, «Cant‘ Stop» von den Red Hot Chili Peppers, wurde das Boot danach erstmals zu Wasser gelassen. 

«Das ist ein besonderer Moment. Jetzt beginnt eine neue Phase», sagte Adolfo Carrau, Design Coordinator. «Jedes Teammitglied hat seine eigenen Fähigkeiten in das Projekt eingebracht. Jede und jeder hat zum Bau dieses Schiffs beigetragen. Es ist das erste, das wir gemeinsam entworfen und gebaut haben. Nun können wir mit den Tests auf dem Wasser und mit den Manövern beginnen.»

Ungeduldiges Team

Nach Emirates Team New Zealand (12. April) und Luna Rossa (13. April) ist BoatOne mit seiner nüchternen, rassigen Optik das dritte Boot des Cups, das zu Wasser gelassen wurde. «Ich denke, sein Design ist etwas aggressiver als das der anderen», sagt Lucien Cujean, der die ersten Fahrten kaum erwarten kann. «Die letzten Wochen waren ziemlich anstrengend und intensiv. Jetzt, wo das Boot im Wasser ist, werden wir einen neuen Rhythmus finden. Er wird hauptsächlich vom Segeln und der Optimierung des Schiffs bestimmt sein. Es ist extrem und hat nichts mehr mit BoatZero zu tun, einem Boot der ersten Generation. Seither haben wir einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht. Wir müssen nun unsere Prozesse etablieren und Schritt für Schritt vorgehen», ergänzt er.

Yves Detrey, der an seiner fünften America’s Cup-Kampagne teilnimmt, ist ebenfalls begeistert, BoatOne endlich in seinem Element zu sehen. «Das ist ein wichtiger Moment, die Krönung von zwei Jahren Arbeit. Wir haben viele Stunden im Simulator, auf dem AC40 und auf BoatZero verbracht, das kein einfaches Gefährt war. Jetzt werden wir uns voll und ganz der Optimierung dieses neuen Schiffs widmen und alles daran setzen, sein Potenzial voll auszuschöpfen. Als Segler ist das die Projektphase, die mich am meisten interessiert.» »

Entscheidende Phase

BoatOne wird in dieser Woche seine ersten Meilen zurücklegen. Es ist bereits mit den Foils der neuesten Generation ausgestattet, was bei den beiden anderen enthüllten AC75 nicht der Fall ist. Diese segelten mit den Foils des letzten Cups. «Die Stunden, welche diese Teams auf dem Wasser verbringen, dienen dem Training und der Überprüfung einiger Dinge. Ich glaube aber nicht, dass sie für die Datenanalyse interessant sind», sagt Yves Courvoisier, Mathematiker und Ingenieur für Forschung und Entwicklung. «Indem wir aber bereits mit den Foils der aktuellen Klasse segeln, kommen wir direkt zum Kern der Sache. Die Daten, die wir sammeln, werden uns für die weitere Entwicklung sehr nützlich sein. »

Jetzt gilt es für das gesamte Team von Alinghi Red Bull Racing, die verbleibenden Monate bis zu den ersten Wettkämpfen Ende Sommer optimal zu nutzen. Die ultimative Preliminary Regatta vom 22. bis 25. August wird die erste Gelegenheit für alle AC75 sein, gemeinsam zu segeln und sich miteinander zu messen. Ein Ereignis, das man auf keinen Fall verpassen sollte!

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