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Die Schweiz ist zweifache Vizeweltmeisterin

von David

Zehn verrückte Tage in Den Haag bescherten dem Swiss Sailing Team einen seiner bisher grössten Erfolge an Weltmeisterschaften. Weniger als ein Jahr vor den Olympischen Spielen empfingen die Niederlande alle olympischen Klassen. Die SST-Athletinnen und -Athleten haben ihre Ziele dabei mehr als erfüllt, haben sie es doch nicht nur geschafft, sich die Länder-Quotenplätze an den Olympischen Spielen in Paris in vier Klassen zu sichern, sondern sind zusätzlich mit zwei Silbermedaillen im Gepäck die Rückreise angetreten.

Überglückliche Seglerinnen und Segler: Ein strahlendes Nationalteam kehrte von seiner Reise zurück. Maud Jayet im ILCA 6 (Laser Radial) bestätigte ihre olympische Form und holte sich nach 2022 erneut den Vizeweltmeistertitel. Im Gegensatz zum letzten Mal musste sie jedoch mit ansehen, wie ihr das Gold während des Medal Race, das sie mit dem gelben Leadertrikot, dem Synonym für den vorläufigen ersten Platz, in Angriff nahm, aus den Händen glitt. Eine riesige Enttäuschung für die Waadtländerin, aber dennoch ein monumentaler Erfolg. Während sie ihr letztes Rennen meisterte und sich zu Beginn eines Vorwindkurses an dritter Stelle befand, wurde ihr eine Strafe wegen «Rocking» auferlegt. Ein Urteil, das schwer zu akzeptieren ist, da ihm der schale Beigeschmack der Subjektivität anhaftet. Doch so sind die Regeln unseres Sports. Das ändert nichts an ihrer Leistung und Maud Jayet wird in Paris auf der Liste der Favoritinnen stehen.

Im 49er bestätigten Sébastien Schneiter und sein neuer Teamkollege Arno de Planta ebenfalls ihre hervorragenden Fortschritte. Während Sébastien Schneiter auf seine dritte Olympiade zusteuert, scheint er in seiner Klasse zu reifen – und das alles, obwohl er gleichzeitig ein sehr intensives Regattaprogramm in der SailGP-Klasse absolviert. Die beiden Segler zeigten während des gesamten Rennens sehr konstante Leistungen und schafften es im Medal Race auf den zweiten Podestplatz. Eine grosse Überraschung für die beiden, nachdem sie im letzten Monat beim Test-Event in Marseille die Bronzemedaille gewonnen hatten.

Auf Kurs für die Olympischen Spiele

Seitens des Managements des Nationalteams ist alles im grünen Bereich. Christian Scherrer, CEO des Teams, zeigt sich überaus zufrieden: «Wir sind glücklich, weil wir beweisen konnten, was wir draufhaben. Wir leben den Moment, feiern und gehen danach sehr schnell wieder an die Arbeit», sagt er. Während es so gut wie sicher ist, dass Maud Jayet und Schneiter/de Planta ihr Olympiaticket erhalten werden, müssen die anderen SST-Athleten noch um ihre Tickets bangen. Elia  gelang es im iQ Foil, einen Quotenplatz für die Schweiz zu ergattern. Mit einem 21. Rang in der Gesamtwertung muss er sich jedoch noch steigern, um die Bestätigung von Swiss Olympic auf sicher zu haben. Das gilt auch für Yves Mermod und Maja Siegenthaler im 470er: Mit einem zwölften Platz qualifizierten sie die Schweiz, müssen aber wie Elia Colombo bei ihrer nächsten Weltmeisterschaft Anfang 2024 einen Top-Ten-Platz der Nationen erreichen. Insgesamt hat die Schweiz vier nationale Quotenplätze errungen – eine hervorragende Ausgangslage ein Jahr vor den Spielen.

In den anderen liegt die Messlatte noch etwas höher, obwohl einige tolle Fortschritte zu verzeichnen sind, vor allem bei den Kitefoils. Dazu Christian Scherrer: «Bruce Kessler, Elena Lengwiler und der junge Gian Andrea Stragiotti machen in ihrer Flotte sehr grosse Fortschritte. Mit viel Arbeit sollten wir diese neue Disziplin im Hinblick auf die nächsten und vor allem die folgenden Spiele pushen können.»

Gautier Verhulst im ILCA 7 (Laser) landete auf Platz 75. Axel Grandjean/Noémie Fehlmann (49.) und Andrea Aschieri/Anja Camusso (45.) im Nacra 17 fehlt es auf diesem Level noch etwas an Erfahrung, obwohl sie zu den äusserst talentierten Juniorinnen und Junioren gehören. Ebenfalls beachtenswert sind die Leistungen von Daniel Amiguet und Philippe Echivard an den Paralympics, die den neunten Platz belegten. So verbessern sich alle Athletinnen und Athleten laufend und die olympischen Träume der Schweizer könnten in Paris oder 2028 in Los Angeles wahr werden.

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