Text: Quentin Mayerat
Die Olympischen Spiele 2020 finden 2021 tatsächlich statt. Nach Monaten der Ungewissheit müssen die Athletinnen und Athleten nun wieder in Schwung kommen und ihren Qualifikationen nachjagen. Auf dem noch langen Weg nach Tokio gibt es jedoch bereits erfreuliche Nachrichten: Linda Fahrni und Maja Siegenthaler erfüllen nach der 470er-Weltmeisterschaft in Vilamoura von letzter Woche bereits alle Selektionskriterien.
Die Liste der Schweizerinnen und Schweizer, die für die Olympischen Spiele qualifiziert sind, dürfte noch länger werden. Bereits bestätigt sind Mateo Sanz Lanz im RS:X, Schneiter/Cujean im 49er und Fahrni/Siegenthaler im 470er.
Vilamoura markierte den Beginn eines starken Comebacks der olympischen Serie nach mehreren Flaute-Monaten. Mateo Sanz Lanz bestritt in Vilamoura die Europameisterschaft der RS:X. Als bereits qualifizierter Olympiateilnehmer ging es für ihn darum, seine Vorbereitung weiter zu perfektionieren und Vertrauen aufzubauen, um in Tokio auf eine Medaille hoffen zu dürfen. Dazu fähig ist der Windsurfer jedenfalls. Das Medal Race schloss er auf Rang 4 ab.
Harter Tag
Grosse Enttäuschung hingegen bei Kilian Wagen und Grégoire Siegwart: Sie verpassten beim 470er der Männer den letzten Platz, der an eine europäische Nation vergeben wird. Nach einem 14. Platz und einer Disqualifikation im letzten Durchgang war das letzte Olympia-Ticket nicht mehr in Reichweite. Dieses ging schlussendlich an das Duo Costa/Costa aus Portugal, die überraschend Vizeweltmeister wurden. Obwohl ihre Chancen auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen gering sind, ist noch nicht alle Hoffnung verloren. Die beiden Schweizer werden weiterhin hart arbeiten, um das persönliche Selektionskriterium zu erfüllen, d.h. eine Top-12-Platzierung bei den Europameisterschaften der Klasse.
Beim Laser rücken wichtige Termine näher. Eine letzte Qualifikationsregatta findet Mitte April in Vilamoura statt. Eliot Merceron und Nicolas Rolaz werden dabei alles daransetzen, eine Qualifikation für die Schweiz zu erobern. Zu vergeben sind noch zwei Nationenplätze. Auf dem Weg dorthin müssen jedoch Nationen wie Griechenland, Portugal, Italien oder Holland bezwungen werden. Maud Jayet muss unter die Top 12 fahren, um ihre Qualifikation abzuschliessen – sie, die an der WM von Aarhus 2018 als erste Athletin des Swiss Sailing Teams die Qualifikation für die Schweiz schaffte. Der Weg nach Tokio scheint endlos – und dürfte noch die eine oder andere Überraschung bereithalten.