Justine Mettraux hat die angestrebte Top-10-Platzierung an der Solitaire Urgo le Figaro erreicht. Sie segelte 30 Minuten hinter dem Sieger Yann Eliès auf den 7. Platz. Verschnaufpause gönnte sich die Genferin keine. Kaum hatte sie einen Fuss an Land gesetzt, nahm sie die nächste Herausforderung in Angriff.
Diese zweite Figaro war für Justine eine wichtige Etappe. Sie lieferte ihr wertvolle Anhaltspunkte über die Fortschritte, die sie seit ihrer ersten Teilnahme bei den „Bizuts“ erzielt hatte. Mittlerweile spielt die Genferin in der obersten Liga mit und hat sich entsprechend vorbereitet. „Seit letzten Herbst habe ich viel auf dem Wasser trainiert“, sagte sie kurz vor dem Start. „Ausserdem wurde im Winter am Boot so einiges geändert und ich habe mich diese Saison an der Solo Normandie und der Solo Concarneau gut geschlagen (Anm.d.Red.: 9. und 16. Platz). Ich gehe also unter guten Voraussetzungen an die Figaro und fühle mich bereit.“ Angesichts des komplizierten Streckenverlaufs, der praktisch keinen Felsen vor der Atlantikküste und im Ärmelkanal auslässt, und der hochkarätigen Konkurrenz mit Hochseestars wie Jérémy Beyou und Yann Eliès ist die Figaro aber vor allem eins: die beste Schule im Hinblick auf die Vendée Globe 2020. Justine bereitet sich gewissenhaft und Schritt für Schritt auf dieses grosse Ziel vor. Diesen Sommer wartet ein volles Programm auf sie.
Von der Tour de France bis zur Jacques Vabre
Nach der Solitaire du Figaro nimmt Justine an der Seite ihrer Geschwister mit dem Genfer CER an der Tour de France à la Voile teil. Sie gehört zwar nicht zur Segelcrew, wirkt aber während der gesamten Tour an der Logistik mit. Ihre guten Revierkenntnisse könnten den Genfern bei ihrer ersten Teilnahme an der Tour seit der Übernahme durch Amaury Sport Organisation eine wertvolle Hilfe sein. Im August nimmt Justine dann zusammen mit Bertrand Delesne das Training auf der Class70 Teamwork auf. „Wir haben bereits gemeinsam die Lorient-Lisbonne-Qualifikationsregatta bestritten“, sagt Justine. „Seglerisch kennen wir uns gut, jetzt müssen wir noch an den Automatismen arbeiten, damit wir am 5. November für die Jacques Vabre gerüstet sind. Für mich ist die Class40 neu, Bernard kennt sein Boot und die Strecke aber gut. 2015 wurde er 5. und obwohl das Boot nicht das jüngste der Flotte ist, erhoffen wir uns doch ein gutes Resultat.“ Übrigens: Die Anhänger der alten Schule dürfen beruhigt sein, die Class 40 ist noch nicht mit Foils ausgestattet.