Der Grand Prix von Genf, der vom 3. bis 5. Oktober ausgetragen wurde, setzte der Saison der grossen fliegenden Mehrrumpfboote auf dem Genfersee ein spektakuläres – und turbulentes – Finale. Bereits der Beginn des fünften und letzten Aktes der TF35 Trophy verlief angespannt, kollidierte doch X-Wing während einer Trainingsfahrt nach einer Steuerbordwende mit Sails of Change 8. Das Ergebnis: ein zerstörter Backbordrumpf beim Meisterschafts-Leader und zwei Boote ausser Gefecht.
Ohne ihren Favoriten schrumpfte die Flotte auf fünf Boote, verstärkt durch die aussergewöhnliche Rückkehr von Realteam auf den Circuit. Die ersten beiden Tage wurden bei einer hübschen Bise von 10 bis 18 Knoten ausgetragen – ideale Bedingungen für diese fliegenden Maschinen. Am Samstag jedoch kenterte Ylliam XII – Comptoir immobilier bei einer Wende. Die Crew arbeitete die ganze Nacht hindurch und schaffte es, das Boot rechtzeitig wieder flott zu machen, sodass es am Sonntag bei einer Restwindstärke von 4 bis 5 Knoten den Wettkampf wieder aufnehmen konnte. Insgesamt wurden 14 Wettfahrten ausgetragen. Die letzte verlief spannend bis zum Schluss. Zwei packende Duelle wurden parallel ausgetragen: das Duell um den Sieg im Grand Prix zwischen Realteam und Ylliam 17 sowie das Duell um den dritten Platz in der Meisterschaft
zwischen Sails of Change 10 und Zen Too. In einem Herzschlagfinale setzt sich dabei Realteam (Jérôme Clerc) in letzter Sekunde vor Ylliam 17 (Julien Firmenich) und Sails of Change 10 durch (Duncan Späth).
Trotz seiner Abwesenheit in Genf gewinnt Sails of Change 8 (Yann Guichard) dank seiner drei Grand-Prix-Siege die Gesamtwertung nach Punkten. Sehen Sie sich das Interview im Video an. Er liegt vor Ylliam 17 und Sails of Change 10.
Zen Too verpasst das Podest knapp – und ein Kapitel geht zu Ende: Eigner Guy de Picciotto hat seinen Rückzug aus der Meisterschaft angekündigt, nachdem er seit 2004 an 128 Grand Prix mit grossen Mehrrumpfbooten auf dem Genfersee teilgenommen hat. Das Boot und die Crew werden jedoch auch nächste Saison weiterhin aktiv sein.