Die Nachrichten in der Schweiz und im Ausland sind überbordend! In einem atemberaubenden Finale bestätigt Alinghi seine Führung in der Extreme Sailing Series, die Figaro-Segler sind unter halsbrecherischen Bedingungen zur Solitaire aufgebrochen, und die Schweizer Seen wimmeln von Events: J/70, kleine Katamarane und Jollen auf dem Bol d’Or des Lac de Joux, grosse M2s auf dem Genfersee oder ein volles Segelwochenende in Bächau am Zürichsee.
In der Hierarchie der Leistungen sticht zweifelsohne diejenige von Alinghi hervor. Alinghi hat sich in der letzten Runde der Extreme Sailing Series-Austragung in Cardfiff durchgesetzt und lässt Oman Air und SAP damit hinter sich. Im allerersten Lauf konfrontiert mit der Verletzung von Nils Frei und der «Express-Ersetzung» durch Bryan Mettraux, sowie mit sieben Punkten Rückstand auf SAP vor dem letzten Lauf verzeichnete Alinghi in der letzten Wettfahrt dank vier Laufsiegen in Folge eine aussergewöhnliche Aufholjagd. Noch sind zwei Acts ausstehend, bevor die Rot-Schwarzen auf den Sieg hoffen dürfen. Aber Achtung, die Abstände sind sehr gering…
Unterdessen hat die Solitaire Urgo Le Figaro begonnen und Justine Mettraux ist allein auf ihrem Figaro losgesegelt. Die erste Etappe der klassischen französischen Einhandregatta, welche 570 Meilen lang ist und von Le Havre aus entlang der Südküste Grossbritanniens zur Nordspitze der Bretagne und durch die Kanalinseln hindurch nach Saint-Brieuc führt, muss bereits einige Ausfälle verkraften: Sechs Boote, darunter auch ein paar Favoriten, haben aufgegeben. Justine Mettraux derweil kämpft sich in Richtung Top Ten vor.
Auf den Schweizer Seen gab sich die J/70 die Ehre. Zum einen hat die Serie im Rahmen der Windweek in Brunnen ihre Klassenmeisterschaft durchgeführt, zum anderen fand in Davos der 4. und letzten Akt der Swiss Sailing League vor dem Finale in Versoix im Oktober statt. Sieger der Klassenmeisterschaft am Vierwaldstättersee ist der Deutsche Markus Wieser. In Davos hat der RC Bodensee den Sieg davongetragen und ist nun heisser Anwärter auf den Sieg in der Schweizer Segelliga. Der aktuell Zweitplatzierte im Gesamtklassement, die Société Nautique de Genève, musste in Davos derweil mit dem vierten Platz Vorlieb nehmen.
Überhaupt wurde vergangenes Wochenende überall auf den Schweizer Seen fleissig regattiert. Das Bächau Yachtweekend auf dem Zürichsee verzeichnete regen Zulauf, u.a. regattierten die Klassen Onyx, Esse 850, Dynamic 35 und Quant 23. Der traditionelle Bol d’Or du lac de Joux begrüsste zum 52. Mal kleine Katamarane und Jollen, während der Grand Prix de Morges die Wiederaufnahme der M2-Saison mit dem Sieg von Christophe Péclards DCM Systematic Advisors feierte, nachdem Didier Pfisters Swiss Medical Network aufgrund des Wechsels des Grosssegels zwischen Samstag und Sonntag disqualifiziert werden musste.