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Ob Olympiavorbereitung oder Hochseeregatta: volle Kraft voraus!

von Quentin Mayerat

Schöne Überraschungen für die Schweiz an der Last Chance Regatta der französischen Olympiawoche in Hyères: Sie hat sich je einen zusätzlichen Quotenplatz in der iQFoil Klasse und in der Formula Kite Klasse gesichert. Nun liegt die Entscheidung, ob unsere Athletinnen nach Marseille geschickt werden oder nicht, beim Selektionsausschuss des Swiss Sailing Teams und bei Swiss Olympic. Gleichzeitig sind drei Skipper mit ihren IMOCAs unterwegs nach New York und es kündigt sich ein spannender Wettkampf an.

Die Semaine Olympique Française in Hyères, die französische Olympiawoche, war die letzte grosse Mehrklassenregatta vor den Olympischen Spielen. Die bereits qualifizierten Nationen hatten dabei die Gelegenheit, ihre Form gegenüber lauter Ländern zu testen, die ihr Olympiaticket bereits erhalten hatten. Für noch nicht qualifizierte Nationen ging es bei der Last Chance Regatta hingegen um die letzten freien Plätze. Dabei überzeugte die Schweizerin Elena Lengwiler. Sie, die erst vor fünf Jahren mit dem Kitesurfen begonnen hatte, gewann elf der 15 Wettfahrten der Woche – ein beeindruckendes Ergebnis, das ihre steile Leistungskurve bestätigt: zehnte Nation bei den Europameisterschaften 2023, Vierte in der diesjährigen Gesamtwertung in Mar Menor. In der iQFoil Klasse haben sich die Schweizerinnen ebenfalls einen Quotenplatz der «Developing Nations» ergattert. Damit gemeint ist eine beschränkte Anzahl Plätze, die neu vergeben wird, weil einige Verbände beschlossen haben, nicht an den Spielen teilzunehmen. Diese Plätze werden nun unter den Ländern verteilt, die es in den beiden letzten Olympiaden nicht geschafft hatten, sich in einer bestimmten Klasse zu qualifizieren. Wer wird also letztendlich zu den Spielen fahren: Elena Sandera, Manon Berger (die ebenfalls in der iQFoil Klasse startet) oder vielleicht doch Elena Lengwiler?

Eine wohlbedachte Entscheidung

Zur Erinnerung: Die beiden Quotenplätze sind nicht gleichbedeutend mit der Selektion für die Olympischen Spiele. Denn nun entscheiden Swiss Olympic und das SST anhand mehrerer Kriterien: Reicht das Leistungsniveau der Athletin für die Olympischen Spiele? Hat sie bereits Ergebnisse vorzuweisen, die ihr die Aufnahme in das SST-Kader ermöglichen? Hat sie insbesondere aufgrund ihres Alters (vor 1997 geboren) ein Potenzial, mit dem sie die «Newcomer Rule» umgehen kann? Und schliesslich: Hat das Nationalteam ein taktisches Interesse an einem weiteren Startplatz, um vor Ort mehr logistische Mittel zu erhalten, beispielsweise ein zusätzliches Boot?  

Alle diese Aspekte wägt der Selektionsausschuss des SST, zu dessen Mitgliedern grosse Namen wie Eric Monnin, Pierre-Yves Jorand und Richard Stauffacher zählen, sorgfältig ab. Wir dürfen auf ein faires und objektives Verdikt gespannt sein! Während die Selektion von Elena Lengwiler heute sehr wahrscheinlich erscheint, dürfte die Entsendung einer Windsurferin für einigen Wirbel sorgen.

Kurs auf New York

Fernab von all diesen olympischen Abwägungen haben Justine Mettraux, Alan Roura und Oliver Heer an der Transat CIC einen ausgezeichneten Start hingelegt. Die Schweizerin und ihre beiden Landsmänner liegen in Mittelfeld. Beim Start glänzte Justine Mettraux dabei erneut; sie überquerte später die erste Kursmarke als Dritte. Alan Roura konnte ein gutes Tempo vorlegen und mit dem für die nächsten 24 Stunden angekündigten Vorwind wird Hublot möglicherweise auf die Tube drücken. Fortsetzung folgt!

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