Während ein Grossteil der Flotte der Transat 6,50 unterwegs nach Brasilien ist, schlagen sich die Teilnehmer der Transat Jacques Vabre und des Volvo Ocean Race mit dem entfesselten Nordatlantik herum bzw. kämpfen gegen Sturmtiefs im Mittelmeer. Dabei bleiben Enttäuschungen nicht aus. Wie oft bei Hochseeregatten kann eine Welle oder eine Windböe eine monate- oder sogar jahrelange Vorbereitung in wenigen Minuten zunichtemachen.
An der Transat 6,50 haben beide Schweizer ihr Ziel erreicht, was allein schon als Erfolg gewertet werden muss. Etienne David belegt im Gesamtklassement der Prototypen Rang 7. Nicolas Groux kam als 9. in Bahia an, was ihm den 14. Schlussrang einbrachte. Bisher mussten fünfzehn Segler vorzeitig aufgeben. Christa Ten Brinke beendete das Rennen völlig ausgelaugt auf einer Ölplattform. Der niederländischen Seglerin brach 120 Seemeilen vor dem Ziel der Mast. Sie wollte beim Abschleppen des Bootes bis aufs Festland nicht an Bord bleiben.
Von den sechs letzten Samstag in Alicante gestarteten Konkurrenten des Volvo Ocean Race sind nur noch vier im Rennen. Angeführt von Team Telefonica haben sie das Mittelmeer gestern Abend hinter sich gelassen. Abu Dhabi will nach ihrem Mastbruch bald wieder starten, bei Team Sanya sieht die Lage etwas kritischer aus. Ihr stark delaminierter Rumpf führte zu einem Wassereinbruch. Ob das Team das Abenteuer fortsetzt, ist noch nicht bekannt.
Auch an der Transat Jacques Vabre ist ein Konkurrentensterben im Gange. Eine Hiobsbotschaft jagt die nächste. Bei den IMOCA sind Akena Verandas, DCNS und Cheminées Poujoulat, das einen Wassereinbruch zu beklagen hatte, bereits ausgefallen. PRB hat Havarien gemeldet und läuft die nahen Azoren an. Bei den Multi 50 sind nur noch zwei der ursprünglichen fünf Boote übrig. Und auch bei den Class 40 wurden bereits vier Ausfälle gemeldet.
Im Jollensegeln hat Nathalie Brugger den 2. Grand Prix International de Méditerranée in Hyères punktgleich mit der Siegerin auf Platz 2 beendet. Die junge Freiburgerin ist eine der grossen Medaillenhoffnungen für London 2012. Sie ist gerade nach Australien an die ISAF-WM geflogen, wo sie sich vorzeitig für Olympia qualifizieren will.
Erfolgreiche Schweizer sind auch vom Interliga-Treffen in Aix-les-Bains vom 28.-31. Oktober zu vermelden. Alexandre Lagneux-Emery erreichte bei den „Minimes“ den hervorragenden 2. Platz vor Romain Defferrard (3.), Wolf Van Cauwenberghe (4.) und Olivier Strassler (5.). Bei den „Benjamins“ reichte es Romain Lenormand ebenfalls für Platz 2. Max Wallenberg wurde 4.
Einen Achtungserfolg erzielte das Team Monnin am Berlin Match Race vom 2.-6. November mit einem vierten Platz. Gewonnen hat den Event Keith Swinton, der sich im Final gegen Alvaro Marinho durchsetzte. Dritter wurde der Deutsche Markus Wieser.