Den Sieg am prestigeträchtigen Rolex Middle Sea Race holt sich … ein Schweizer Boot! Kuka 3, die Farr 50 des Berners Franco Niggeler, segelte ein nahezu perfektes Rennen auf der anspruchsvollen, 600 Meilen langen Mittelmeerroute ab Malta.
Der Eigner der Kuka3 ist überglücklich: Am Mittwoch 23. Oktober beendete er seine Regatta als Dritter in der Kategorie IRC und als Erster in der Kategorie ORC – eine beachtliche Leistung. Doch das Wetter machte es keinem Team leicht: «Es war von Anfang an kompliziert», so Niggeler, Mitglied des Segel-Clubs St. Moritz. «Ein Sturm zog über die Flotte hinweg und innerhalb einer Minute drehte der Wind von 15 auf 45 Knoten auf, während wir unter Spinnaker segelten. Fast 40 Boote mussten aufgeben.» Das Schweizer Boot jedoch konnte seine Fahrt fortsetzen. Die Strecke, die von legendären Naturschönheiten wie dem Stromboli, den Inseln Pantelleria und Lampedusa gesäumt ist, sorgte mit ihren gnadenlosen Flautezonen einmal mehr für viel Kopfzerbrechen. «Nachdem wir den Stromboli passiert hatten, versuchten wir eine ziemlich gewagte Nordoption», erklärt Franco Niggeler. «Wir wussten, dass so auch der Sieg in der IRC-Klasse in Reichweite war. Leider hat sich das Risiko nicht ausgezahlt. Aber in ein Rennen starten wir nun mal immer mit dem Ziel, die Besten zu sein.»
Ein langfristiger Erfolg
Franco Niggeler überlässt in der Tat nicht viel dem Zufall. Er, der 2010 mit dem Hochseesegeln begann, hat seine 2003er Farr-Jacht seit dem Kauf im Jahr 2015 immer wieder weiterentwickelt. «Jedes Jahr führen mein Team und ich Optimierungen durch, um noch mehr aus dem Boot herauszuholen. In den letzten zehn Jahren haben wir unter anderem den Mast, die Segel, das Ruderblatt und sogar den Kiel ausgetauscht! Unser Budget ist jedoch sehr viel kleiner als jenes unserer Konkurrenz, daher ist ein solches Ergebnis umso schöner», erklärt der leidenschaftliche Segler. Ein weiterer prestigeträchtiger Sieg für die Kuka 3, die bereits das Round Island Race und die RORC Transatlantic gewonnen hat. «Ich möchte mich vor allem bei meinem Team bedanken, das mir über all die Jahre hinweg treu geblieben ist, und bei meinem alten Freund Mitch Booth, der unser Team bei dieser Regatta verstärkt hat», schliesst Franco Niggeler. Die Kuka 3 dürfte jedenfalls auch in Zukunft für einige schöne Überraschungen sorgen.