Text: Quentin Mayerat
Der neue internationale Circuit unter der Leitung von Russell Coutts ist nach einjährigem Unterbruch zurück auf den Bermudas. Während die Ausgabe 2019 die Massen nicht begeistert hatte, bildete die erste Etappe des Jahres 2021 einen fulminanten Auftakt zu einem der grössten Circuits, der dieses Jahr zu sehen sein wird. Rückblick auf zwei Tage Nervenkitzel.
Setzt man acht als One-Designs optimierte und umkonfigurierte Ex-AC50 an eine Startlinie, ergibt sich eine explosive Mischung. Auf der Insel, auf welcher bereits der 35. America’s Cup stattgefunden hatte, hinterliessen die fliegenden Katamarane unter ihrer neuen Bezeichnung F50 einen bleibenden Eindruck. Neu mit Foils in drei verschiedenen Grössen ausgestattet, um für alles gewappnet zu sein, segelten sie nahezu gleichauf mit den AC75s des Cups, die erst kürzlich für viel Begeisterung gesorgt hatten. Mit an Bord waren einige der Top-Steuermänner, die Anfang des Jahres an der grossen Veranstaltung in Auckland teilgenommen hatten, darunter Ben Ainslie, Peter Burling, Jimmy Spithill, etc.
Ist Erfahrung alles?
Doch deren Erfahrung mit den AC75 schien am ersten Renntag kein Vorteil zu sein. Die Führung übernahm das australische Boot unter Tom Slingsby, Sieger der Ausgabe von 2019. Vorfahrt also für den Titelverteidiger, der mit den Manövern im Leichtwind sehr viel besser zurechtkam als seine direkten Konkurrenten. Die überraschenden Franzosen unter Billy Besson zeigten viel Biss und fuhren ganz vorne mit. Ist das möglicherweise eine Folge davon, dass der Setter nun Leigh McMillan heisst, der sehr erfahrene Brite?
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der britischen Dominanz auf den Bermudas. Ben Ainslie, der neue Challenger of Record, war ein neuer Mensch, nachdem er in der Nacht zuvor das australische Set-up analysiert und sein Boot entsprechend angepasst hatte. Dank sauberen Abfolgen und guter Geschwindigkeit gelang es ihm, vor den zweitplatzierten Australiern sowie den Franzosen auf dem Podest zu stehen. Nicht zu vergessen auch der grossartige Stunt der Amerikaner auf ihrem Rückweg in den Hafen, nachdem sie vom japanischen Boot spektakulär gerammt worden waren!
Man darf gespannt sein auf die Fortsetzung dieser Meisterschaft, die bis im März 2022 dauern und rund um die Welt führen wird. Nächster Halt ist Italien am 5. und 6. Juni.
Erleben Sie den letzten Sonntag noch einmal hautnah: