© Brice Lechevalier
Das Konzept des neuen Vorstands, der im letzten Jahr die Zügel der SuisseNautic übernommen hat, ist aufgegangen. Die rund 200 Aussteller der 7. nationalen Boots- und Wassersport-Show in Bern waren grösstenteils zufrieden. Das lag in erster Linie an den guten Messegeschäften, es gab aber auch noch andere Gründe.
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Im grünen Bereich
Die Vergrösserung und die Renovation der vier Hallen liessen die Messe professioneller wirken und förderten den Besucherfluss. Man gelangte nahtlos von einem Themenbereich zum nächsten und verspürte den Wunsch, sich Zeit zu nehmen und sich bei den offen gestalteten und gut verteilten Ständen ausführlich zu informieren. Beschläge und Zubehör, Versicherungen und andere Dienstleistungen, Fahr- und Segelschulen, Surfprodukte, Bootsvermieter und Charteragenturen waren um eine reich bestückte Segelhalle und eine Motorenhalle, die den Löwenanteil der Fläche einnahm, angeordnet. Dass es der Bootsbranche gut geht, zeigten unter anderem die Rückkehr von X-Yachts, die ihre XP33 präsentierten, und der im Vergleich zur letzten Ausgabe doppelt so grosse Stand von Esse, die sämtliche Modelle ausstellten. Bei Blueboats konnte Blumi Scherrer die 44. Bestellung für sein schnittiges Dayboat entgegennehmen. Wie bedeutend der Schweizer Markt ist, zeigte auch die Anwesenheit von Gilles Caminade, der letztes Jahr die Archambault-Wert übernommen hat. Er war extra angereist, um zur Auslieferung der 757. Surprise in der Schweiz zu gratulieren.
Eugen Munz hat bereits zwei Drittel der dieses Jahr in der Schweiz verfügbaren XP33 verkauft. © Brice Lechevalier
Insider-Infos
Die SuisseNautic bot Gelegenheit, die meisten Akteure der Schweizer Segelszene zu treffen und sich kurz vor der neuen Saison mit frischen Infos einzudecken. Neben den grossen Ständen des Cruising Clubs der Schweiz und von Swiss Sailing waren nicht nur zwanzig Bootsklassen, sondern auch mehrere Teams mit Olympia-Ambitionen präsent. Letztere gingen vor allem bei den Ausstattern und den vielen anwesenden Segelmachereien auf Shoppingtour und Sponsorensuche. Bei den Werften erfuhr man, dass Jack Beck seinen Standort am Genfersee für Bénéteau ausbauen möchte und dass Hans-Peter Stirnemann von der Yachtwerft Portier in Meilen zur SNG in Luzern wechselt. H2O, der Händler der Nacra, freute sich über die Gründung der Vereinigung Races, in der alle Sport-Multihulls zusammengeschlossen sind (siehe News auf S. 106-107). Überraschender war die Tatsache, dass der langjährige CCS-Versicherer Murette zu den Mitbewerbern für eine von Fountaine Pajot im Frühling an den Genfersee gelieferte Sanya gehört. Das Charterunternehmen my charter verriet, dass in Palma eine neue Sunsail-Basis eröffnet werde (siehe S. 20) und gab bereitwillig Auskunft über sein Portfolio mit exotischen Destinationen.
Welche Messe für wie lange?
Kritik gab es wie immer wegen der als zu lang eingestuften Dauer der Messe (9 Tage), des aufgrund der Skiferien ungünstigen Zeitpunkts und der Besucherzahl, die gern noch etwas höher hätte sein können. Vor allem aus der Romandie hätte man sich etwas mehr Zulauf erhofft. Gemäss Organisatoren besuchten 25’000 Personen die Messe. Die nächste Ausgabe soll vom 14. bis 22. Februar 2015 stattfinden, abwechselnd zur Lakemotions auf dem Zürichsee im Juni 2014.
Eugen Munz hat bereits zwei Drittel der dieses Jahr in der Schweiz verfügbaren XP33 verkauft. © Brice Lechevalier
Eine weitere Bootsmesse, die InWaterBoatShow in Bottighofen, wird vom 16. bis 18. August zum vierten Mal auf dem Bodensee durchgeführt. In der Westschweiz wurde seltsamerweise seit 2006 keine Bootsmesse auf dem Wasser organisiert. Dieses Jahr findet jedoch in der SBB-Halle in Morges am Wochenende vom 8. November bis 10. November auf einer Fläche von 4’600 m2 eine neue Messe statt (Anmeldungen und Infos unter www.salon-nautique.ch).