Text: Quentin Mayerat

Diesen November weht ein Hauch von Patriotismus durch die Schweizer Segelszene. So macht uns nicht nur die Leistung von Justine Mettraux mächtig stolz, sondern auch Alan Roura und Simon Koster sowie drei Minis haben uns an ihren Offshore-Abenteuern teilhaben lassen. An den Inshore-Regatten trat das SSL Team Switzerland am Dienstag zum Achtelfinale des SSL Gold Cup an.

Zwölf Tage, acht Stunden und 58 Sekunden lang haben wir den Atem angehalten: Der aussergewöhnliche, Aufsehen erregende Wettkampf von Justine Mettraux und Julien Villion hat die Hochseeregatta-Fans weit über die Schweizer Landesgrenzen hinaus begeistert. Zwar hat die nördliche Route dem Duo nicht den erhofften Sieg gebracht, aber der damit verbundene Elan dürfte Justine Mettraux punkto Selbstvertrauen durch den Rest ihrer Vendée-Globe-Kampagne tragen. Als Sechste, nur hauchdünn hinter den Viertplatzierten (Beyou/Cammas) und ganz knapp vor Rang 7 (Hermann/Harris), hat die Genferin erneut bewiesen, dass an der Spitze der IMOCA-Flotte mit ihr zu rechnen sein wird.

Nicht zu vergessen auch Alan Roura und Simon Koster von Hublot, die auf Rang 19 fuhren, nachdem sie sich 14 Tage lang wacker gehalten hatten. Mitschuldig an dieser Platzierung sind sicherlich auch der schlechte Start und einige strategische Fehler. Am Ende lieferten sie sich jedoch ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit einer Gruppe sehr guter Segler auf ausgezeichneten Booten: Damien Seguin, Louis Burton, Sébastien Simon und Romain Attanasio. Dieser 19. Platz wird Alan Roura als Grundlage dienen, um die Leistung seines Boots im Hinblick auf die Vendée Globe zu verbessern – ein Rennen, das er als sehr erfahrener Segler in Angriff nehmen kann.

Die Minis sind immer noch beliebt

An der Mini Transat haben vergangene Woche die letzten Teilnehmer die Ziellinie überquert, darunter Markus Burkhardt, der bei den Serien-Minis den Platz 53 belegte, Benoît Alt, der bei den Protos auf Rang 15 fuhr, und natürlich der Aargauer und Mitglied des CNM, Felix Oberle, der bei den Serienbooten unter die Top Five segelte. Die Begeisterung der Schweizer Segler für diese Regatta ist ungebrochen! Felix Oberle hat sein Boot übrigens dem Genfer Joshua Schopfer übergeben, der soeben den Beginn seiner Kampagne mit dem Ziel Mini 2025 verkündet hat.

Segeln im Fussballformat

Vor der Küste Afrikas, bei Gran Canaria, findet bis zum 3. Dezember die Endrunde des SSL Gold Cup statt. 16 Teams aus hervorragenden Seglern treten nach dem Spielschema einer Fussballweltmeisterschaft gegeneinander an. Wir dürfen uns auf ein ziemlich spannendes audiovisuelles Übertragungsformat freuen, das fast täglich auf den Netzwerken des SSL Gold CUP zu verfolgen sein wird. Interessant ist auch, dass wie beim Fussball grosse Namen des Segelsports als Captains auf der Ersatzbank – bzw. im Begleit-Zodiac – sitzen, darunter Loïck Peyron, Paul Cayard und Robert Scheidt. Die Schweizer werden von Kapitän Eric Monnin und Sébastien Schneiter angeführt. Sie haben direkt das Achtelfinale erreicht und treffen in einer ersten Phase auf Südafrika, Chile und Norwegen. Die Schweizer sind diesen Herbst auf dem Atlantik wirklich sehr aktiv!