Text: Quentin Mayerat

An Bord der Ocean Fifty Primonial – der ehemaligen Multi 50 – erreichten Sébastien Rogues und Mathieu Souben in der Nacht von Montag auf Dienstag als Erste die Gewässer von Martinique.

Knapp dahinter folgten die Ultime, die einen weiten Umweg in den Süden über das Archipel Trindade vor Brasilien gesegelt waren.

Nach einem perfekten Rennen setzten sich dort Franck Cammas und Charles Caudrelier auf dem Maxi Edmond de Rothschild durch, vor den beiden jüngeren Booten Banque Populaire XI und dem brandneuen SVR-Lazartigue.

Bei den IMOCA liegt die Linkedout von Thomas Ruyant vor der Küste Südamerikas noch immer in Führung, obwohl die Apivia von Charlie Dalin sowie die Charal von Jérémy Beyou mit nur rund 150 Meilen Rückstand schon beinahe in ihrem Kielwasser schwimmen. Angesichts der schwächelnden Passatwinde darf man sich jedoch noch auf die eine oder andere Überraschung gefasst machen.

Bei den Class 40 fahren viele Boote ganz vorne mit; die ersten 14 sind alle innerhalb von 100 Seemeilen zu finden, ohne dabei irgendwelche Geschwindigkeitsrekorde zu erzielen. Der Wettkampf ist also heiss und es wird um jede Meile gekämpft! So auch Valentin Gautier und Simon Koster, die rund 60 Meilen Rückstand auf das führende Boot haben. Sie hatten sich für einen generell etwas südlicheren Kurs als die restliche Flotte entschieden. Zumindest bis heute hat sich das jedoch noch nicht ausgezahlt. Fortsetzung folgt!

Swiss Sailing-Familie wieder komplett

Letzten Samstag hat sich die grosse Swiss Sailing-Familie in Ittigen bei Bern zur Generalversammlung eingefunden. Endlich ist auch die Romandie wieder im Zentralvorstand vertreten. Der bisherige Vizepräsident und Mitglied des Club nautique de Portalban, André Bechler, wurde einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt. Ebenfalls einstimmig in den Zentralvorstand gewählt wurden Claudio Reynaud aus La Béroche und der Neuenburger Joël Broye.

Ein weiteres Highlight war die Wahl von Anne-Sophie Thilo (CNP) in den Zentralvorstand. Mit ihr hält nach einer langen Durststrecke endlich wieder eine Frau Einzug in dieses Gremium. Bleibt zu hoffen, dass weitere ihr folgen werden!
Mit dem Wechsel an der Spitze des Swiss Sailing Team ist auch im Bereich Leistungssport eine Neubesetzung zu verzeichnen: Der bisherige Chef Tom Reulein übergibt seinen Posten an Christian Scherrer alias Blumi. Dieser blickt unter anderem auf eine Karriere bei Alinghi, an der GC32-Masterserie und als Gründer der Blu26-Serie zurück. Ob Sport oder Politik – es scheint, als sei das Swiss Sailing-Boot auf Kurs!

37. America’s Cup: die Würfel sind gefallen

Transparenter, günstiger, offener – so könnte man die neuen, im Protokoll für den nächsten America’s Cup festgehaltenen Regeln zusammenfassen. Der Austragungsort der kommenden Ausgabe wird zwar erst am 31. März 2020 bekannt gegeben, die groben Linien der 37.

Kampagne wurden aber bereits verraten. Gesegelt wird wie gehabt auf den foilenden Einrumpfjachten AC75, wobei jedes Team nur noch ein Boot bauen darf. Diese Regel dient der Kostenreduktion und soll den Kreis der Interessenten

erweitern, die für eine Teilnahme ein «altes» Modell erstehen können. Eine weitere erfreuliche Nachricht ist die Rückkehr des Youth America’s Cups und, als grosses Novum, der allererste Women America’s Cup. Beide Wettkämpfe werden auf AC40 ausgetragen, die den Syndikaten als Test- und Trainingsboote dienen. Die Nationalitätenregel gilt neu für das ganze Team; für Seglerinnen und Seglern, aus Schwellenländern sowie solche, die bis zum 17. März 2021 mindestens 18 Monate physisch im Land des Syndikats gewohnt haben, sind jedoch Ausnahmen vorgesehen. Die Anmeldefrist läuft vom 1. Dezember 2021 bis 31. Juli 2022. Bis dahin dürften wir Klarheit über die Beteiligung der Schweiz und die Zukunftspläne von Alinghi haben.