Der Chefredaktor lässt
die Leinen los!
Vor fast genau zehn Jahren erschien in der Skippers-Ausgabe 54 vom Dezember 2014 mein erster Artikel unter dem Titel «Kuriose Regatta». Er handelte von der Schweizermeisterschaft der Foiler-Moth, die wegen Windmangel nicht zustande kam. Ich erinnere mich noch gut, wie schwer ich mich tat, einen interessanten Artikel über eine Regatta zu schreiben,
bei der kein einziger Lauf gesegelt wurde. Auf den Stegen der Société Nautique de Genève warteten die Teilnehmenden mehr oder weniger geduldig auf Wind. Unter ihnen: Arnaud Psarofaghis, der mit seinen Kollegen über seinen neuen aerodynamischen Rumpf und den niedrigen Mastfuss fachsimpelte. 10 Jahre, 41 Ausgaben, 25 Sonderausgaben, 1 Buch, eine Atlantiküberquerung und tausende Anekdoten später ist es soweit: Der Chefredakteur verlässt Skippers und sticht in See! Ich bin unglaublich dankbar, dass ich mit der lebendigen Schweizer Segelgemeinschaft so viele Abenteuer erleben durfte. Zehn Jahre nach meinem ersten Artikel hielt Arnaud Psarofaghis diesen Herbst stolz die Farben des Schweizer Challengers am America’s Cup hoch. In den letzten zehn Jahren haben Boote und Segler fliegen gelernt und eine neue Generation von erfolgreichen Athletinnen und Athleten hat Geschichte geschrieben: Maud Jayet, Justine Mettraux, Sébastien Schneiter, Valentin Gautier, Simon Koster, Alan Roura, Oliver Heer, Linda Fahrni, Maja Siegenthaler und viele
mehr. Unzählige wegweisende Projekte sind entstanden: die Swiss Sailing League, Team Tilt, Race for Water, The Ocean Mapping Expedition, die TF35, um nur einige zu nennen. In den letzten zehn Jahren – wie auch in den vierzehn Jahren davor – hat die gesamte Crew mit viel Kreativität dafür gesorgt, dass Skippers den Zeitgeist einfängt und topaktuell bleibt.
Unserer gemeinsamen Leidenschaft ist es zu verdanken, dass wir der Segelszene auch heute noch ein hochwertiges Magazin mit Seele bieten können. Im Lauf der Jahre sind die Skippers-Seiten für mich so wichtig geworden wie ein Boot, zu dem man eine besondere Beziehung aufbaut und pflegt. Sie waren Zufluchtsort, ein Fenster zur Welt, ein Schiff zu neuen Entdeckungen. In meinen letzten Zeilen möchte ich allen von Herzen danken, die mich auf meinem Weg durch die Skippers-Galaxie begleitet und dazu beigetragen haben, sie am Leben zu erhalten. Allen voran Brice Lechevalier, der das
Magazin 2001 lanciert und mit ungebrochener Energie vorangetrieben hat. Grafiker, Übersetzer, Polygrafen und Webmaster, Verwaltungs- und Finanzmitarbeitende, Druckereien, Journalisten und Fotografen, das Redaktionssekretariat und die Verkaufsabteilung – man kann sich gar nicht vorstellen, wie viele talentierte Leute es braucht, um die Zeitschrift, die Sie in Händen halten, zu realisieren. Danke an euch alle! Ich freue mich, das Ruder von Skippers diesen Winter an einen meiner Vorgänger zu übergeben. Pierre-Antoine Preti ist zurück an Bord, nachdem er die Redaktion bereits von 2006 bis
2008 geleitet hat. Es sind so viele Segelprojekte im Gang oder in der Pipeline, dass 2025 garantiert aufregend und spannend wird. Niemand wird sich langweilen, weder Sie, noch er, noch wir. Und was mich betrifft: Nachdem ich fast ein Jahrzehnt lang die Geschichten anderer erzählt habe, bietet sich mir jetzt vielleicht die Chance, über meine eigenen Erlebnisse zu berichten. Ich sage nicht tschüss, sondern bis bald!