Die französische Werft Fountaine Pajot präsentierte Anfang Jahr das Flaggschiff ihrer Motorkatamaran-Reihe. Wir konnten uns bei einer Spazierfahrt vor dem Peloponnes ein Bild vom exklusiven Luxus des Charterkats Power 67 machen.

Text: Norbert Conchin Fotos: Anastasia Karagianni

Wir sind mit Barbara Gabriel verabredet. Die Geschäftsführerin der Firma Fyly Exclusive Yachts auf dem Peloponnes gibt uns die Gelegenheit, auf einem ihrer Luxus-Charterschiffe ein paar Runden zu drehen. Sie hat das volle Programm für uns vorgesehen. Die komplette Besatzung aus Kapitän, Matrose, Köchin und Stewardess steht für unsere Spazierfahrt bereit. Der Power 67 ist der grösste Motorkatamaran von Fountaine Pajot. Er baut auf der Segelversion, dem Alegria 67, auf. Seine eleganten Linien lassen erahnen, was uns auf dem Kat erwartet: Luxus, Raffinesse und maximaler Kom Wir gehen über eine hydraulische Gangway an Bord. Schon der erste Anblick bestätigt unsere Vorahnung: Die Wohn- und Aufenthaltsbereiche sind riesig. Im Aussenbereich nehmen das Achtercockpit, das Vordeck, die Flybridge und die Badeplattform eine Fläche von mehr als 120 Quadratmetern ein. Bei so viel Raum ist klar: Die einzelnen Gäste haben
alle genügend Rückzugsmöglichkeiten, können aber genauso bequem zusammensitzen oder gemeinsam essen.

KLEINE SUITE: DIE STATTLICHE MASTERKABINE VERFÜGT ÜBER EIN GROSSES BADEZIMMER MIT DOPPELLAVABO. SIE KANN ÜBER DEN SALON UND ÜBER DAS VORDECK BETRETEN WERDEN.

Umfassendes Verwöhnprogramm

Bald werden die ersten Gäste der Saison willkommen geheissen. Die
Kabinen sind bereits vorbereitet, die Betten wie in einem Fünfsternehotel mit feinster Wäsche bezogen und die sechs Kühl- und zwei Gefrierschränke sowie der Weinkeller gefüllt. Bei einem solchen Angebot bleibt kein Wunsch offen, die Passagiere werden zuvorkommend umsorgt und können sich mit den vielen mitgeführten Wassersportgeräten die Zeit vertreiben. In unserer Version finden in den vier Gästekabinen und der Masterkabine insgesamt zehn Personen bei optimalen Bedingungen Platz. Die Besatzung ist in den vorderen Kabinen untergebracht. Sie empfängt uns mit einem kleinen Snack. Auf dem Boot gibt es immer etwas zu knabbern, darauf legt Barbara grossen Wert. Im Innern herrscht ein gediegenes Wohlfühlambiente, zu dem auch die magnolienfarbenen Ledersofas das Ihre beitragen. Dank der gut verteilten Aufenthalts- und Durchgangsbereiche geniesst man viel Privatsphäre und fühlt sich überall wohl. Besondere Erwähnung verdient die 22 Quadratmeter grosse Eignersuite mit zwei Zugängen. Mit ihrem stattlichen Badezimmer und der Bibliothek lässt es sich hier wunderbar entspannen. Die Energieversorgung für die Haushaltsgeräte und das Media-Audio-System mit seinen grossen Bildschirmen ist gut dimensioniert, sodass alles reibungslos funktioniert.

AUF DER HECKPLATTFORM IST GENÜGEND PLATZ FÜR EIN VIER METER LANGES BEIBOOT. AUSSERDEM ERLEICHTERT SIE BEIM BADEN DEN EINSTIEG INS WASSER.

Sanft unterwegs

Wir verlassen den Hafen in Richtung Kea, der ersten Insel südöstlich von Piräus. Ausgestattet mit zwei 480-PS-Motoren beschleunigt der Power 67 mühelos auf 17 Knoten. Leer schafft er 20 Knoten, aber in der Charterkonfiguration liegt die – schnelle – Reisegeschwindigkeit etwas höher als 15 Knoten, dann befindet sich der Kat in der Gleitphase. Die gute Schalldämmung der Motorräume macht den Geräuschpegel mehr als erträglich. Bei einer trawlerähnlichen Marschgeschwindigkeit von 10 Knoten und geschlossenem Salonfenster ist nahezu nichts zu vernehmen. Man braucht keine Kopfhörer, um Musik zu hören. Bei diesem Tempo lächelt die Köchin, wenn sie auf ihrer grossen CorianArbeitsplatte eine Moussaka für das Abendessen zubereitet, und der Kraftstoff reicht für 1200 Seemeilen, sodass man in der Ägäis sorglos 14 Tage lang von einem schönen Ankerplatz zum nächsten ziehen kann. Auf der über vier Meter hohen Fly mit Blick auf das tiefblaue Wasser lässt sich der Kat angenehm steuern. Bei 10 Knoten verbraucht der Motor nur 33 Liter pro Stunde und das Boot liegt so stabil auf dem Wasser, dass man darauf leben kann wie vor Anker. Während wir Kea ansteuern, zaubert Bordköchin Emilia einen verlockenden Brunch und serviert uns ihre Spezialitäten im Cockpit auf dem hydraulisch verstellbaren Tisch aus Teak und Corian. Wir geniessen ihre Köstlichkeiten mit Blick auf das Kap Sounion, das gerade an uns vorbeizieht. Da wir dank der ruhigen Fahrt unterwegs essen können, bleibt uns anschliessend genügend Zeit, den Nachmittag am Ankerplatz zu geniessen.

IMPOSANT UND DOCH ELEGANT: DER POWER 67 MACHT AUF DEM WASSER EINE FÜRSTLICHE FIGUR, BEI LUXUSCHARTERN EIN WICHTIGER ASPEKT.

Bequemes Einwassern

Nachdem wir vor der ersten Kykladeninsel nach dem Saronischen Golf geankert haben, bereiten der Kapitän und der Matrose die Wassersportgeräte vor. Wir haben die Wahl zwischen Wasserski, Seabob, Wakeboard und anderen vergnüglichen Geräten. Mit der grossen hydraulischen Plattform, die ein 400 Kilo schweres Beiboot trägt, wird das Einwassern zum Kinderspiel. Ins Dinghi kann man sogar direkt vom Hauptdeck steigen. Sobald die Plattform frei ist, kann sie zum Schwimmen einen Meter ins Wasser abgesenkt und zum Faulenzen auf einem Liegestuhl oder einer Matratze wieder auf Wasserhöhe angehoben werden. In das neueste Modell von Fountaine Pajot ist ganz offensichtlich das gesamte Know-how der Werft eingeflossen. Das merkt man bei den vielen Annehmlichkeiten und luxuriösen Details deutlich. Die Moussaka gibt’s oben drauf!

RUHIG UNTERWEGS: DER KAT IST SO STABIL UND KOMFORTABEL, DASS MAN AUCH BEI EINER RUND 10 KNOTEN SCHNELLEN FAHRT BEQUEM ESSEN KANN.