An einem verlängerten Juliwochenende haben sich rund 40 Rivaboote und andere klassische Schönheiten vor der Société Nautique de Genève (SNG) eingefunden. Der exklusive Anlass stand ganz im Zeichen der Eleganz.

Text: Pauline Katz

Für sein 150-jähriges Jubiläum scheint dem Genfer Club nichts gut genug. Guillaume Rychner, Vorstandsmitglied der Sektion Hélice und Verantwortlicher der klassischen Motorboote bei der SNG, organisierte zeitgleich mit der traditionellen Regatta «Hélice Classique» die Riva Days. Letztere werden von der Riva Historical Society jedes Jahr an ein anderes Land vergeben. An diesem viertägigen Treffen nehmen jeweils rund zwanzig der prestigeträchtigen Oldtimer teil. Auch in Genf hatten sich Teams aus allen Teilen Europas und sogar aus den USA eingefunden und die luxuriösen Runabouts mit Stil über den Genfersee gesteuert. Wie es der Zufall so wollte, wurde an diesem zweiten Juliwochenende nicht nur das 150-jährige Jubiläum der SNG, sondern auch der 100. Geburtstag des berühmten italienischen Bootsbauers Carlo Riva gefeiert.

Obwohl die Bise bei den Organisatoren für einiges Kopfzerbrechen und bei den Fahrern für ein paar Schrecksekunden sorgte, tat sie dem grossartigen Spektakel der edlen Holzboote keinen Abbruch. Fast 40 klassische Motorjachten aus einer Zeit, in der Boote einen bestimmten Lebensstil repräsentierten, meldeten sich am Samstag, 9. Juli, zur Stelle. Nachdem die Gäste in der SNG freundlich begrüsst wurden, machten sie sich in ihren hölzernen Schönheiten auf zum Hafen Corsier. Der war für den Anlass halb geleert worden und wirkte durch die Anwesenheit der Sammlerstücke wie aus einer anderen Epoche. Nach dem Mittagessen marschierten die wie anno dazumal gekleideten Teams stolz durch den Genfer Hafen. Sie konkurrierten für den Schönheitswettbewerb, den «Concours d’élégance». Rein zufällig wurde genau im gleichen Augenblick der Jet d’eau in Betrieb gesetzt. Das hochspritzende Wasser verlieh der Parade etwas Magisches.

Auf dieses bleibende Erlebnis folgte am Abend ein weiteres Highlight. Hundert Personen wurden am berühmten Galaabend in der SNG erwartet. Während des Abendessens wurden die Ergebnisse des «Concours d’élégance» verkündet. Der Hauptpreis, eine prachtvolle Schweizer Uhr, ging an das amerikanische Team. Anschliessend klang der Abend bei Musik aus.

Auch der Sonntag hielt noch einige Leckerbissen bereit. Am Manövrierwettbewerb der Riva Days bekamen die Fahrer die Möglichkeit, ihre Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen. Als Belohnung ging es danach in die Bucht Creux de Genthod, wo ein Picknick auf sie wartete. Die Stimmung war ausgezeichnet. Es wurde leidenschaftlich diskutiert und viel gelacht, bevor die Rivaboote in die SNG zurückfuhren. Zum krönenden Abschluss stand eine Ausfahrt mit Mittagessen auf dem historischen Schaufelraddampfer Savoie an. Spätestens da hatten alle Teilnehmenden den Genfersee ins Herz geschlossen. Die Begeisterung war so gross, dass die Riva Historical Society den Wunsch äusserte, hier weitere Veranstaltungen durchführen zu können.