Text | Quentin Mayerat
Élodie-Jane Mettraux mit Team Magenta32 und Éric Monnin als Skipper des Albert Riele Swiss Match Race Teams haben die Schweiz dieses Jahr an der World Match Racing Tour vertreten. Bilanz einer Saison, in der sich mit der Einführung der M32 vieles geändert hat.
Während sich die 60. Ausgabe von Skippers im Druck befindet, tragen die Match Racer ihren letzten Saisonevent im schwedischen Marstrand aus. Es stand viel auf dem Spiel, denn an der hochdotierten Tour winkt dem Sieger eine Million Dollar. Das Preisgeld wird wohl aber an keinen Schweizer gehen, denn ihnen ist in dem hochkarätigen Teilnehmerfeld bisher kein einziger Podestplatz gelungen.
Monnin enttäuscht, aber nicht resigniert
Monnin bestreitet die Tour bereits seit zehn Jahren und ist noch immer Weltranglistenvierter. Vor dem Schlussevent der Tour lag er mit einem 18. Rang allerdings ziemlich weit hinten. Für den unbestritten besten Match Racer der Schweiz ein enttäuschendes Ergebnis: „Eigentlich kam uns der Wechsel zu den Mehrrümpfern gelegen. Wir haben uns auf das neue Abenteuer gefreut und ich selbst brachte dank meiner Zeit auf der D35 auch schon Multihull-Erfahrung mit“, sagte Eric Monnin, auf den Übergang von der Einrumpfjacht auf den Katamaran angesprochen. Profiteams seien dabei klar im Vorteil gewesen, so Monnin weiter. „Sie hatten die nötigen Mittel, um sich eine M32 anzuschaffen und darauf zu trainieren. Dadurch hatten sie bei Tourbeginn ein deutlich besseres Niveau. Amateurteams wie wir starteten unter ganz anderen Voraussetzungen in die Saison.“ Ist das Topniveau so unerbittlich? Nicht unbedingt, denn dem Team von Elodie-Jane Mettraux erging es dieses Jahr trotz begrenzter Mittel besser.
Aufblitzende Stärke
Der Tourstopp in Kopenhagen gehört sicher zu den Highlights des Teams Magenta32. Die Seglerinnen hatten das gesamte Publikum auf ihrer Seite und liefen zu Höchstform auf. Nachdem sie im Achtelfinal Berntsson besiegt hatten, lieferten sie sich gegen Canfield ein packendes Viertelfinal. Knapp vor der Linie erwischte Canfield einen leichten Windstoss und fing das Frauenteam auf der Ziellinie ab.
Obwohl sie in Kopenhagen den Einzug ins Halbfinal knapp verpasst haben und in Newport schon im Achtelfinal ausgeschieden sind, relativiert die Schweizerin: „Klar ist das etwas frustrierend, aber man darf nicht vergessen, dass wir gegen Match-Race-Profis antreten und einige bereits seit zwei Jahren auf M32 segeln.“ Ihren beachtenswerten 11. Gesamtrang vor dem Schlussevent verdanken die Seglerinnen ihrer guten Vorbereitung, unter anderem an den M32 Series Bermuda, wo sie 2. wurden. Dort und auch danach hat die Frauencrew wiederholt gezeigt, dass sie durchaus mit den Besten mithalten kann.
Sofern es ihre Budgets erlauben, wollen Monnin und Mettraux, unabhängig von ihrem Abschneiden, auch nächstes Jahr wieder dabei sein.