22 Katamarane in Dalmatien
Kroatien war offenbar genau der richtige Austragungsort für das 11. Fountaine Pajot Owners Rendez-Vous. Ganze 22 Katamarane meldeten sich am 21. Mai in der Baotic Marina in Trogir zu Stelle. Das attraktive Segelrevier in der Adria mit seinen 600 Inseln, seinen weitläufigen, vor der Brandung geschützten Gewässern, seinem türkisfarbenen Wasser und seinen vielen historischen Denkmälern lässt jedes Seglerherz höherschlagen.
Text : Emmanuel van Deth
Fotos : Darko Supuk
Für die Wahl des Austragungsorts gab es mehrere Gründe. Einer war die mittelalterliche Stadt und ihr marmorner Hafendamm, die allein schon einen Aufenthalt lohnen, ein anderer die Nähe zum Flughafen in Split (10 Kilometer), die den Werftmitarbeitenden und den Teams die Logistik wesentlich erleichterte. Die Attraktivität des Reviers zeigte sich auch in der vielfältigen Flotte. Neben einem Lucia 40 und einem Saba 50 hatten sich mehrere Astrea 42, Elba 45 und Saona 47 eingefunden. Ältester Jahrgang war der Salina 48 des Werftmitbegründers Yves Pajot. Mit seinem um 2 Meter längeren Carbonmast als in der Standardausstattung erwies sich der Kat als unschlagbar, was natürlich auch der Erfahrung seines Eigners zu verdanken ist. Yves Pajot war immerhin Weltmeister im 505er (1974), im Flying Dutchman (1975) sowie Goldmedaillengewinner im Flying Dutchman an den Mittelmeerspielen 1975 in Alger. Sein Katamaran steht übrigens zum Verkauf.
Zehn Katamarane waren auf dem Seeweg aus ihrem teils weit enfernten Heimathafen angereist. Bei den anderen handelte es sich um Fountaine Pajots, die in Kroatien stationiert sind und von Eignern, Beneteau-Händlern oder den mit zwei Booten vertretenen Werftmitarbeitern gechartert wurden. Die 108 Teilnehmenden stammten aus unterschiedlichsten Ländern. Australien war vertreten, aber auch Deutschland, Frankreich, Italien, Mexiko, Spanien, Südafrika und die USA. Das ist auch der Sinn dieser Treffen: Die Besitzer sollen aus möglichst vielen Ländern zusammenkommen, um untereinander und mit den Werftmitarbeitenden ihre Erfahrungen auszutauschen.
Traumhafte Ankerplätze
Der erste Segeltag begann unter den besten Vorzeichen. Wolkenloser Himmel und milde Temperaturen sorgten für beste Voraussetzungen. Während des viertägigen Anlasses auf dem Wasser und an Land wurden die Teilnehmenden mit nahezu sommerlichen Bedingungen verwöhnt. Erstes Ziel war der berühmte Ankerplatz Blue Lagoon. Auf ein erstes Bad im mit 21°C noch etwas frischen Wasser und einer Paddeltour auf dem schier unwirklich türkisfarbenen Meer folgte die erste Regatta. Selbst die unerfahrensten Mannschaften hatten Spass und kämpften verbissen um jeden Zentimeter. Ihr Ehrgeiz war geweckt, das Resultat spektakulär.
Alle Fountaine Pajots machten in Reih und Glied am Pier des Jachthafens von Maslinica fest. Dessen Hotel-Restaurant Marchini Marchi Heritage war für diesen Anlass privatisiert worden. Am darauffolgenden Tag steuerte die Flotte eine gut geschützte Bucht auf der Insel Solta an. Dort wurden die Kats längsseits und im Kreis verankert. Nicht ganz einfach zu bewerkstelligen, aber die Beiboote halfen beim Festmachen der Taue. Am Nachmittag kommt in Kroatien im Sommer normalerweise Thermik auf. Höchste Zeit also, die Segel für eine weitere Regatta zu hissen und anschliessend nach Milna, einem schönen Hafen auf der Insel Brac, zu segeln. Auf der 6-MeilenStrecke konnten die Skipper einmal mehr ihr Talent unter Beweis stellen. Danach wurden die Teilnehmenden in zwei Fahrten mit einem Bus zu ihrem Hotel gebracht, wo sie den Abend gemütlich ausklingen liessen. Am letzten Tag starteten die Teams schon früh zur Überführungsetappe nach Split, da für den Nachmittag relativer starker Südostwind (20-25 kn) vorausgesagt worden war. Da die Mole des Vorhafens in Split der Brandung ausgesetzt ist, kamen die Kats in der perfekt geschützten ACI-Marina unter.
Nach einer grossartigen Besichtigung der Altstadt ging das Eignertreffen bei einem «letzten Spritz in Split» gediegen zu Ende. Nächstes Jahr findet es im November auf den Britischen Jungferninseln statt.