Die Wetterprognosen verhiessen nichts Gutes und behielten teilweise recht. Zunächst herrschte wie befürchtet Flaute, die war aber nur von kurzer Dauer.
Wir erinnern uns: 2016 glänzte die Bol durch Windmangel. Zwei Jahre in Folge mit wenig Wind wäre schon etwas viel Pech gewesen. Um 11 Uhr konnten die 75 Teams dann aber allen Befürchtungen zum Trotz bei einer leichten Bise in Richtung Neuenburg starten. Angeführt wurde die Flotte wie erwartet von den M2, die den ersten Event ihrer Jahresmeisterschaft austrugen. Skipper Christophe Peclard, der mit der Satanas als erster ins Ziel kam, über die Regatta: „Es war eine sehr taktische Bol mit vielen Winddrehern. Wir mussten viel manövrieren und haben jede nur erdenkliche Möglichkeit genutzt.“ Die Teams mussten sich in Geduld üben und viel tricksen, um sich zwischen den Flautenlöchern hindurchzumogeln. Peclard am Steuer der Satanas von Pascal Strubin erwies sich dabei als besonders geschickt. Er passierte die Linie als verdienter Sieger im Schneckentempo. Hinter ihm folgten Swiss Medical Network und Teamwork.
Foilen? Nicht so easy!
Michel Vaucher sorgte an der diesjährigen Bol für eine Premiere. Mit der von ihm gesteuerten Swiss Medical Network 2 nahm erstmals ein fliegendes Boot teil. Auf der Rückfahrt von Neuchâtel nach Grandson flitzte die Easy To Fly mit beeindruckender Geschwindigkeit auf ihren Foils über den See. Als aber der Wind zusammenfiel, konnte der Racer gegen die traditionellen Katamarane nichts mehr ausrichten und fiel auf den 17. Gesamtrang zurück.
Bei den Einrümpfern kam es zu einigen packenden Zweikämpfen. Ein besonders heftiges Duell lieferten sich die Luthi F10 Furia und Autobritt Volvo. Schliesslich war es die schwarze Furia von Christian Biedermann, die sich mit 16 Sekunden Vorsprung durchsetzte. 45 Minuten später kam die Toucan von Arnaud Jacopin als drittschnellste Einrumpfjacht ins Ziel. Nach berechneter Zeit gewann bei den TCF 1 & 2 Stéphane Saudan auf seiner Luthi 870 Artemis, bei den TCF 3 & 4 hiess die Siegerin Rachel Erard auf ihrer Dophin 81 Code Goéland. Nach der diesjährigen Ausgabe, die wieder einmal mit einer tollen Stimmung, vielen Führungswechseln und Winddrehern punktete, freuen sich die Teilnehmer schon auf nächstes Jahr.