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Léman hope: Nach einer Krebserkrankung zurück ins Leben

von Quentin Mayerat

Text: Jean-Guy Python

2021 konnten 24 Kinder, die sich von einer Krebserkrankung erholen, aufgeteilt auf sechs Boote vier Tage und Nächte auf dem Genfersee segeln. Die abenteuerlichen Törns der Initiative Léman hope sollen die Kinder bei ihrem Genesungsprozess unterstützen.

Alles begann mit dem Wunsch von Jérôme Clerc und Esteban Garcia nach «mehr». Der Eigner und der Co-Skipper von Realteam Sailing waren auf Sinnsuche. Sie wollten mehr als nur sportlichen Erfolg. «Wir segeln bereits seit zehn Jahren zusammen und haben uns immer wieder die gleiche Frage gestellt: Sollten wir uns wirklich damit begnügen, Leistung zu bringen?» Bei einem Gespräch zwischen Jérôme Clerc, Esteban Garcia und Mark Turner kam die Idee auf, jungen Leuten zwischen 8 und 21 Jahren nach ihrer Krebserkrankung dabei zu helfen, wieder zurück ins normale Leben zu finden. So entstand unter der Schirmherrschaft von Chiki Foundation das Projekt Léman hope. Die von Esteban Garcia gegründete Stiftung unterstützt Kinder mit verschiedenen Projekten, bei denen Ausbildung, Sport, Natur und Familie im Mittelpunkt stehen

«Wir wollten von dem, was wir bekommen haben, etwas zurückgeben. Klar ist das Projekt irgendwie egoistisch, da wir damit Regatten bestreiten. Gleichzeitig können wir so aber auch Kindern und Jugendlichen helfen, die einen ganz anderen Wettkampf führen. Dank unseres Hauptsponsors Realstone Group, der uns erlaubt, mit dem Logo von Léman hope in den Segeln zu regattieren, sind wir seit zwei Jahren gut unterwegs. Wir bringen unsere Segelerfahrung in diese Projekte ein», erklärt Jérôme Clerc, der sich um die Rekrutierung von Skippern für die Törns von Léman hope kümmert, die verwendeten Boote prüft und als Navigationsleiter amtet.

Selbstvertrauen zurückgewinnen

«Sie haben das Logo von Léman hope gesehen, es ist in Morseschrift geschrieben», sagt die Projektleiterin Priscille Varillon de Macías. Der Grund sei simpel: «Kern des Projekts ist eine Botschaft, die eine einfache Aussage vermittelt: Ja, du hattest Krebs, du hast etwas sehr Schwieriges durchgemacht, aber du bist nicht allein, du kannst dich mit anderen austauschen und den Funken, der während der Krankheit etwas erloschen ist, neu entfachen und dein Selbstvertrauen wieder aufbauen. Léman hope ist eine Therapie, die hilft, das Selbstwertgefühl zu stärken.»

Die Initiative baut auf einer von Ellen MacArthur umgesetzten Idee auf und ist in der Schweiz noch sehr jung. 2020 wurden in einem Pilotprojekt acht Kinder an Bord genommen. Im vergangenen Juli segelten während zwei Wochen 24 Kinder auf insgesamt sechs Booten. Ziel wäre es, allen an Krebs erkrankten jungen Menschen in der Schweiz während ihrer Remission eine Teilnahme zu ermöglichen. Bis 2022 soll die Zahl der Teilnehmenden daher verdoppelt werden. Das Konzept soll mit Spendengeldern auf alle grossen Seen der Schweiz ausgeweitet werden. Bis 2025 will Léman hope 300 Kinder und Jugendliche pro Sommer auf einen Törn mitnehmen.

Site : Léman hope

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