Text: Quentin Mayerat

Diese Neuigkeit wird zumindest an der Generalversammlung von Swiss Sailing vom 14. November zu reden geben: Verbandspräsident Martin Vogler und Vizepräsident Olivier Baudet haben beschlossen, sich nicht zur Wiederwahl zu stellen. Sie wollen so die Erneuerung des Zentralvorstands ermöglichen, mit einem höheren Frauenanteil und einer stärkeren Vertretung der Romandie.

Das kommt nicht etwa einer Revolution in Bern gleich, sondern zeigt die Bereitschaft, den Worten Taten folgen zu lassen. Erklärtes Ziel des 2017 gewählten Martin Vogler war es, die Beziehungen zu den Verbandsmitgliedern zu verbessern. So hat er entschieden, 2020 nicht für eine weitere Amtszeit zu kandidieren, sondern den Weg für neue Persönlichkeiten frei zu machen. Eine ausgewogene Vertretung aller Sprachregionen scheint ihm dabei ganz besonders am Herzen zu liegen. In seiner neusten Ausgabe des «follow me! – Mitteilungen aus dem Zentralvorstand» betont dieser die Bedeutung einer stärkeren Einbindung der Romandie in die nationalen Entscheide. Gemäss den Statuten des Dachverbandes sollte der Vorsitz nach Möglichkeit turnusmässig auf die einzelnen Sprachregionen verteilt werden. Weckt dies nun Ambitionen in der Westschweiz oder im Tessin?

Fünf Mitglieder des aktuellen Zentralvorstandes haben bereits verlauten lassen, dass sie bereit sind, ihre Amtszeit an der nächsten Generalversammlung verlängern zu lassen – ein positives Signal für eine gewisse Stabilität der Verbandsangelegenheiten. Festzuhalten ist, dass sich zahlreiche der 2018 präsentierten Verbandsziele noch in der Umsetzungsphase befinden oder kurz davorstehen, erreicht zu werden. Seit Beginn der laufenden Amtszeit hat der Verband seine Kommunikation grundlegend überarbeitet, was sich demnächst auch in einem neuen Webauftritt zeigen wird. Gleichzeitig hat er sich gegenüber der gesamten Segelgemeinschaft geöffnet, unter anderem dank Initiativen wie den Verbandstagungen, die nun jährlich abgehalten werden. Die SUI Sailing Awards mit Koorganisator Skippers waren ebenfalls sehr erfolgreich. Dieser Trend dürfte sich kommenden Februar mit der nächsten Ausgabe fortsetzen. Doch wenn wir uns an einen besonders denkwürdigen Moment erinnern müssten, so würde unser Entscheid auf ein Engagement fallen, das vor einigen Wochen in Lausanne eingegangen wurde: Der Verband und die UNIL-EPFL haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, die den Weg für ein Nationales Leistungszentrum Segeln am Centre sportif in Dorigny ebnet – zweifelsohne ein Meilenstein für die Entwicklungsperspektiven des Schweizer Spitzen-Segelsports. Ohne Visionen und Engagement hätte ein solches Projekt nie zu Ende gebracht werden können. Nun bleibt abzuwarten, wer das Ruder unseres Verbandes übernehmen wird, um auf dieser positiven Welle weiter zu segeln.