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Alberto Casco Mitglied Zentralvorstand Swiss Sailing, zuständig für den Leistungssport

von Quentin Mayerat

Alberto Casco war fünf Jahre Präsident bei Swiss Optimist, hat die weltbesten Trainer in die Schweiz geholt und deshalb massgeblichen Anteil an den internationalen Erfolgen der Schweizer Opti-Segler, namentlich den beiden Weltmeistertiteln (Nicolas Rolaz 2014 und Max Wallenberg 2016) und der EMSilbermedaille von Natascha Rast diesen Sommer. Seit Mitte Jahr ist Casco Mitglied des Zentralvorstands von Swiss Sailing und zuständig für den Leistungssport. In dieser Funktion vertritt er den Verband im Verwaltungsrat der Swiss Sailing Team AG (SST).

DSC_0004Im Oktober 2016 hat der damalige Zentralvorstand von Swiss Sailing entschieden, die SST und damit den Leistungssport wieder in den Verband zu integrieren. Das war für Sie einer der Beweggründe, für den Zentralvorstand zu kandidieren. Wieso?

Alberto Casco: Ich konnte diesen Rückzieher einfach nicht akzeptieren. Swiss Sailing hatte den Leistungssport bereits vor zwölf Jahren in eine Aktiengesellschaft, die Swiss Sailing Team AG, ausgegliedert. Das war damals eine kluge, weitsichtige Entscheidung. Wo professionelle Athleten unter professioneller Leitung trainieren, muss auch die Führung professionell sein. Sie sollte nicht aus ehrenamtlichen Zentralvorständen bestehen, die immer auch noch andere Interessen verfolgen und manchmal am helvetischen Gartenzaundenken festkleben.

Und deshalb hat der neue Zentralvorstand diese Entscheidung zurückgenommen?

Ja, der aktuelle Zentralvorstand hat den Vertrag bis nach Tokio 2020 einstimmig verlängert. Neu sind fünf Personen im Verwaltungsrat.Sie werden die SST in die gesamte Schweiz hinaustragen und alle Clubs und Regionen repräsentieren.

Sie werden den Verband im Verwaltungsrat vertreten. Werden jetzt für alle Klassen die besten Trainer in die Schweiz geholt?

Im Elitebereich arbeiten ausschliesslich World Class Coaches für die Schweiz, ein Kredo der SST. Das „Nachwuchskonzept 2018–2024“, das sich derzeit noch in der Ausarbeitungsphase befindet, sieht vor, dem Schweizer Nachwuchs 230 zusätzliche Trainingstage mit Toptrainern anzubieten. Das soll für alle Nachwuchsklassen gelten. Wenn wir den Toptrainern eine Perspektive bieten, kommen sie sicher auch zu uns.

Das kostet aber auch eine Menge Geld.

Als der Leistungssport im Verband angesiedelt war, betrug sein Budget rund eine halbe Million Franken, 2007 waren es 1,15 Millionen und jetzt sind es rund 1,5 Millionen. Das reicht aber bei Weitem nicht, um sich heute erfolgreich an der Weltspitze zu etablieren.

Also wird die Basis noch mehr geschröpft?

Zentralsierte-SM-2017-in-AsconaIm Gegenteil, sie soll entlastet werden. Swiss Sailing muss finanziell gesunden. Der Verband schreibt eine schwarze Null und hat absolut keine Luft für neue Ideen und Projekte. Die Basis steuert mit einem Drittel der Mitgliederbeiträge von 50 Franken und zehn zweckgebundenen Franken für die SST rund 400’000 Franken zum SST-Budget bei. Die Beiträge von Swiss Olympic liegen dieses Jahr um rund 300’000 Franken höher, da Segeln nach Rio wieder zu den Sportarten der Stufe 1 gehört. Ein grosses Dankeschön gehört auch den Mäzenen der SST. Das genügt aber noch nicht. Wir brauchen jetzt eine weitere Säule. Mit einer Gönnervereinigung wollen wir Persönlichkeiten ansprechen, die partizipieren können, indem sie namhafte Beiträge zur Verfügung stellen. Nächstes Jahr wird der „Sailing Ambassador Club“ lanciert. Er verspricht Einzelpersonen, Firmen, Clubs und Regionen als Gegenleistung erstklassige Events und Informationen über das Geschehen beim Nachwuchs und im Spitzensport. Wir verfügen über die richtigen Persönlichkeiten im Verwaltungsrat, die gut vernetzt sind und das an die Hand nehmen können.

Das klingt gut. Dürfen wir also an der nächsten Olympiade 2020 in Tokio mit Medaillen rechnen?

Das kann man nie garantieren, man kann aber davon träumen. Ich habe dazu folgende Philosophie: Wenn du willst, dass Träume wahr werden, dann gibt es nur eins: harte, ehrliche Arbeit. Im Segelsport bedeutet das Training und Ausbildung. Die SST und die Athleten sind bereit, sich entsprechend einzusetzen.

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