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Französische Küsten: Fantastisches Frankreich

von Quentin Mayerat

67 Prozent der Europäer verbringen ihre Ferien am liebsten am Meer. Das trifft sich gut! Die insgesamt 6000 Kilometer lange Küste Frankreichs ist eine unerschöpfliche Quelle an Ideen und Projekten. Sie bietet eine europa- und wohl sogar weltweit unerreichte Vielfalt an Klimas und Sehenswürdigkeiten. Ein paar Anregungen, wo und wie Sie Ihre nächsten Ferien verbringen können.

Traumhaftes Le Lavandou

Plage-de-la-Fossette-®GDie kleine Stadt an der französischen Riviera, zwischen dem Gebirgszug Massif des Maures und den Iles d’Hyères, geniesst eine einzigartige Lage mit 300 Sonnentagen im Jahr, zwölf Kilometern Strand, einer intakten aquatischen Fauna und nicht zuletzt mit zirpenden Grillen, die lautstark zu erkennen geben, dass man am Mittelmeer angekommen ist.

Mit diesen Merkmalen ist Le Lavandou natürlich ein idealer Ort für Badeund Strandferien. Sonnenhungrige können zwischen zwölf Stränden wählen. Jeder hat seinen ganz eigenen Charakter und unterschiedlich beschaffenen Sand, der auch farblich abweicht. Die Farbpalette von Hellbraun über Ocker bis Granatrot könnte von einem impressionistischen Maler stammen.

Grossfamilien sind am grossen Strand von Le Lavandou am besten aufgehoben. Er ist einfach erreichbar, befindet sich in unmittelbarer Nähe der Geschäfte und ist für seine Sauberkeit bekannt. Abenteuerlustige Feriengäste zieht es vielleicht eher zum lauschigen Strand Rossignol. In der wilden Felsenbucht lässt es sich völlig ungestört relaxen. Dazwischen verbirgt sich der reizvolle Strand La Fossette, dem wohl alle etwas abgewinnen können.

Wenn Sie genug Sonne getankt haben, erkunden Sie die faszinierende Umgebung. Die Schifffahrtgesellschaft «Vedettes Îles d’Or» organisiert Bootstouren zu den Meeressäugern. Mit etwas Glück bekommen Sie Delfine, Pottwale, Finnwale und sogar Grindwale zu Gesicht. Den eleganten Tieren so nah zu kommen ist ein bewegendes Erlebnis. Auf dem Festland können Sie der Küste entlang oder hinauf zu den Balcons des Cavalières wandern. Die gut ausgeschilderten Wege sind einfach zu bewältigen und daher auch für Untrainierte machbar.

Als Höhepunkt drängt sich ein Besuch auf dem Markt von Le Lavandou, einem der grössten im Departement Var, auf. Jeweils am Donnerstagmorgen geht es dort laut und bunt zu. Es duftet herrlich nach Provence und die Grillen stimmen mit ihrem Gesang in das lebendige Treiben ein.

infos: ot-lelavandou.fr

Cap d’Agde Méditerranée

Pezenas-maison-consulaireDie Destination hat ihren ursprünglichen Charakter bewahrt. Mit ihren drei Badeorten Cap d’Agde, Vias und Portiragnes und ihrem malerischen Hinterland mit Pézenas und den typischen Winzerdörfern des Languedoc gehört sie zu den 40 «Grands Sites» der Region Okzitanien, einem Label, mit dem besonders sehenswerte Regionen ausgezeichnet werden.

Grösstes Touristenmagnet sind die sauberen Strände, die sich über 25 Kilometer erstrecken und unter denen sich einige echte Perlen befinden. Einer der schönsten und reizvollsten ist unbestritten der Grande Conque mit seinem schwarzen Vulkansand in der gleichnamigen Bucht am Fuss einer Klippe. Angrenzend an das 6000 Hektar grosse Natura-2000-Meeresschutzgebiet «Posidonies du Cap d’Agde» rund um das Fort Brescou befinden sich weitere Familienstrände, die mit ihrem hellen, feinen Sand locken. Strandgänger, Segler, Motorbootfahrer und Fischer werden sensibilisiert, damit sie dem wertvollen Ökosystem Sorge tragen. Umweltfreundliche Ankerplätze und künstliche Riffe (Récif’lab) tragen dazu bei, den Artenreichtum zu erhalten.

Wassersportler haben die Qual der Wahl. Das nautische Freizeitangebot reicht von Segel-, SUP- und Kitesurfkursen über Tauch- und Wasserskiangebote bis hin zu Charterbasen, einem Wassersportzentrum und einem Schnorchelpfad. An den Stränden von Cap d›Agde weht die Blaue Flagge als Zeichen der guten Wasserqualität und auf dem Meeresgrund dienen rund hundert sogenannte Biohuts, eine Art Kinderstube für Fische, dem Schutz der Artenvielfalt. Der Hafen von Cap d’Agde ist mit seinen 3100 Liegeplätzen, den hochwertigen Dienstleistungen und dem bestens ausgestatteten technischen Bereich ein idealer Ausgangspunkt für Mittelmeertörns. Jedes Jahr an Allerheiligen findet hier die Herbstbootsmesse statt, an der Neuheiten ausgestellt werden und Privatpersonen und Firmen die Möglichkeit haben, neue oder gebrauchte Modelle zu kaufen oder zu verkaufen.

Für Naturliebhaber hält die Region gleich zwei Naturreservate mit Feuchtgebieten und einer einzigartigen Fauna bereit: Bagnas in Cap d’Agde und Grande Maïre in Portiragnes. Hier endet – oder beginnt – der Canal du Midi, dessen Bau im 17. Jahrhundert in Angriff genommen wurde. Hausboote für Flussfahrten können vor Ort gemietet werden. Wer lieber festen Boden unter den Füssen hat, kann auf den zahlreichen Wanderwegen und Mountainbiketrails, von denen einige dem berühmten Bauwerk von Pierre-Paul Riquet entlangführen, eine Tour unternehmen.

Auch kulturell und historisch hat Cap d’Agde Méditerranée viel zu bieten. In den Gassen von Agde und Pézenas fühlt man sich in die Vergangenheit versetzt. Agde wurde von den Griechen erbaut und gehört zu den ältesten Dörfern Frankreichs. Pézenas entstand im 17. Jahrhundert und begeistert sowohl Geschichtsinteressierte als auch Literaturfreunde. Ein Spaziergang durch die lebendigen Gassen mit ihren Handwerksbuden und schön gepflegten Herrenhäusern ist ein Erlebnis. Hier wandelt man auf den Spuren des grossen französischen Dramatikers Molière, der Pézenas zu einem seiner Lieblingsorte erkoren hatte. Im Stadttheater aus dem Jahr 1803 soll der Schriftsteller und Akademiker den berühmten Satz gesagt haben: «Jean-Baptiste Poquelin ist in Paris, Molière in Pézenas geboren». Ein Grund mehr, die Region zu besuchen!

Infos: capdagde.com

Caen: lebendige Geschichte

54765-Centre_nautique_OCEAN__ecole_de_char_a_voile-Caen_la_mer_Tourisme___Les_Conteurs_(Droits_reserves_Office_de_Tourisme___des_Congres)Auf halber Strecke zwischen dem Mont Saint- Michel und Rouen bergen Caen und seine Küste Schätze, die sogar Vielreisende überraschen. In der nordfranzösischen Hafenstadt kann man kurzweilige Kultur-, Sport-, Feinschmeckerund Badeferien verbringen. Bei dem grossen Angebot kommt garantiert keine Langeweile auf. Wer nicht einfach nur am Strand brutzeln möchte, wird von den vielfältigen Möglichkeiten begeistert sein.

In den Festungsruinen von Caen stecken 1000 Jahre Geschichte. Die Stadt entfaltete sich unter Wilhelm dem Eroberer und späteren König von England. Er liess 1060 eine Burg errichten, in der heute das Kunstmuseum und das Museum der Normandie untergebracht sind. Zudem liess er zwei Abteien bauen, eine für Männer und eine für Frauen. Auch die jüngere Geschichte ist an jeder Strassenecke greifbar. Auf dem Themenweg «Caen en 44» im historischen Zentrum erfährt man mehr über den Alltag der Einwohner in dem Jahr, in dem die Alliierten in der Normandie landeten. Caen ist eine Geschichts- und eine Kulturstadt und die Gemeinde mit den meisten Buchhandlungen pro Einwohner.

Nach dem Gehirntraining können Sie etwas für Ihren Körper tun. Steigen Sie in den Sattel und fahren Sie auf dem reizvollen Veloweg am Kanal von Caen rund fünfzehn Kilometer bis nach Ouistreham an der Côte de Nacre («Perlmuttküste »). Das Freizeitangebot des kleinen Badeorts begeistert die ganze Familie. Zum Entspannen gönnen sich die einen eine Thalassotherapie im Thalazur Ouistreham Riva- Bella, die anderen eine rasante Fahrt mit dem Strandsegler.

Danach gibt es zur Stärkung eine der lokalen Köstlichkeiten. Die fangfrischen Meeresfrüchte auf dem Markt treiben sogar Austernzüchter das Wasser im Mund zusammen. Wer lokaltypisch essen will und mutig ist, sollte sich auf keinen Fall die Kutteln nach Caen-Art entgehen lassen.

Infos: caenlamer-tourisme.fr

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