Text: Quentin Mayerat
foto: Bea Sandoz

Das Pfingstwochenende war landesweit und auch darüber hinaus von zahlreichen Regatten geprägt. Haben auch Sie Zeit auf dem Wasser verbracht? Dann haben Sie möglicherweise einige interessante Ereignisse verpasst: die grossartige Weltmeisterschaft der Schweizer Kitesurferinnen und Kitesurfer, die im Hafen von La Trinité-sur-Mer mit Vollgas gestartete Mini en mai, und, natürlich nicht zu vergessen, Oliver Heer, der seine überaus komplizierte Nordatlantiküberquerung endlich hinter sich brachte. Auf den Schweizer Seen gab es zwei Regatten mit starken Teilnehmerzahlen: Die Vrais 100 milles de Pentecôte in Estavayer und die neue Double de Pentecôte der Société Nautique de Genève.

Dass Elena Lengwiler bei der Formula Kite-Weltmeisterschaft den sechsten Platz belegte, dĂĽrfte viele nicht wirklich ĂĽberraschen. Die erst vor Kurzem in die Szene eingestiegene Kite-Surferin war bei den letzten Qualifikationsregatten fĂĽr die Olympischen Spiele Ende April die Ăśberfliegerin. Nun steht sie neben den besten Athletinnen und Athleten ihrer Generation am Start. Welchen Steigerungslauf kann sie bis Marseille noch hinlegen? Die Quereinsteigerin gilt nun als ernstzunehmende Konkurrenz.

Die Minis sind los

Die Mini-Klasse erfreut sich nach wie vor grosser Beliebtheit. Zahlreiche Schweizerinnen und Schweizer haben sich in dieser Klasse profiliert; so auch die drei Skipper, die an der Mini en mai teilgenommen haben. 100 Einhandseglerinnen und -segler kämpfen auf einer 500-Meilen-Strecke vor La TrinitĂ©-sur-Mer um den Sieg. Der zu seiner zweiten Kampagne aufgebrochene Felix Oberle legte einen Top-Start hin und fĂĽhrte lange Zeit die erste Verfolgergruppe an. Die LiliWip von Mathis Bourgnons segelte bei den Protos ebenfalls unter den Top Ten, während Alicia Pfyffer von Alisthofen, die neu auf dem Circuit ist, im ersten Drittel der Flotte im Feld der Serienboote mitfuhr.

Einmal durch die Hölle und zurück

Oliver Heer hat zugegeben, dass er mit seiner IMOCA bei The Transat CIC durch die Hölle gegangen ist. Als sein Boot kippte, verlor er viele der fĂĽr die Navigation wichtigen elektronischen Systeme. Das Ziel erreichte er schliesslich nach ĂĽber 18 Tagen auf See. Und in weniger als zehn Tagen wird er bereits die Strecke New York – VendĂ©e – Les Sables d’Olonne in Angriff nehmen, die letzte Qualifikationsregatta fĂĽr die VendĂ©e Globe.

Schweizer Regatten

RĂĽckkehr der Vrais 100 milles de PentecĂ´te auf dem grössten Schweizer See, dem Neuenburgersee. 51 Teams standen am Start dieses legendären Rennens, das erst seit Kurzem wieder in seinem ursprĂĽnglichen Format stattfindet. In der vermessenen Klasse setzte sich Christoph Wirth mit seiner Modulo 93 durch, während CĂ©sar Sandoz bei den nicht vermessenen Booten, der am stärksten vertretenen Kategorie, den ersten Platz belegte.

Die SociĂ©tĂ© Nautique de Genève nutzte das lange Wochenende aber auch, um ihr neues Konzept vorzustellen: die Double de PentecĂ´te. Diese Zweihand-Regatta beinhaltet eine attraktive Strecke von Genf nach Vidy fĂĽr die Boote der Klassen TCFX bis TCF2 und eine Wendemarke beim Leuchtturm von Saint-Prex fĂĽr die Boote der Klassen TCF3 und 4. Im Scratch gewannen Nicolas Groux und Kilian Wagen auf Psaros 33 MSC, nachdem sie sich gegen die Katana von Philippe de Weck durchgesetzt hatten. Bei den TCF1 und 2 setzten sich Marc Fassbind und Guillaume Mares an Bord einer Esse 330 durch, während Arthur Vallery und Axel Muller die Wertung der TCF3 und 4 gewannen.