Text: BRICE LECHEVALIER

Zum 20-jährigen Bestehen des Skippers-Magazins und den letzten 20 Jahren Schweizer Segelsport möchten wir 20 grossartige Schweizer Seglerinnen und Segler würdigen, die diese Zeit mit ihren Erfolgen geprägt haben. Um es gleich vorwegzunehmen: Die Liste ist nicht vollständig. Alle porträtierten Athleten haben aber etwas gemeinsam: Sie sind mindestens seit der Jahrtausendwende feste Grössen der Schweizer Segelszene und verteidigen die Farben unseres Landes entweder auf unseren Binnenseen oder auf den Weltmeeren – meist mit beachtlichen Ergebnissen. Zusammen repräsentieren sie einen Grossteil der Segeldisziplinen. Ihr Talent ist bei allen grossen Segelnationen anerkannt und hat die Schweiz aus ihrem Schattendasein befreit. Die meisten feiern weiterhin grosse Erfolge und bescheren uns hoffentlich noch lange Zeit viel Freude! Die Liste im nachfolgenden Kapitel ist umfangreicher: Sie enthält die Schweizermeisterinnen und Schweizermeister aller Klassen von 2000 bis 2020. Einige Namen sind Ihnen sicher bekannt. Ein riesiges Bravo an sie alle!

ERIC MONNIN

Text: Vincent Gillioz

Match racer und vieles mehr

Der Autodidakt hat sich zusammen mit seinen Brüdern innerhalb eines Jahrzehnts an die Spitze der Match Racer gearbeitet. Heute entwirft der doktorierte Physiker Boote von morgen.

2003 lag Eric Monnin in der MatchRace-Weltrangliste auf Rang 191, zehn Jahre später hatte er sich in die Top Ten vorgekämpft und 2018 übernahm er die Spitze. Seither rangierte er stets unter den ersten drei, von Oktober 2019 bis im Sommer 2020 war er sogar ungeschlagen die Nr. 1.

Eine solch steile Karriere soll dem doktorierten Physiker vom Zugersee mit Heimatort im Berner Jura erst einmal jemand nachmachen!

Den Erfolg verdanken er und seine beiden Brüder vor allem zwei Faktoren: «Wir teilen die gleiche Leidenschaft und unsere Eltern haben sich immer für uns eingesetzt und uns überall hin begleitet», sagt Eric. Ihr Niveau hätten sie sich aber selbst erarbeitet, sie seien durch und durch Autodidakten. «Alles, was wir wissen und können, haben wir uns selbst angeeignet, deshalb haben wir auch so solide Grundlagen.»

Eric ist aber nicht nur ein begnadeter Match Racer, sondern auch mehrfacher Surprise-Schweizermeister und erfolgreicher D35- Segler. Sieben Jahre gehörte er zum Team Okalys von Nicolas Grange. Mit Monnin an Bord sicherte sich der orangefarbene Katamaran die Klassenmeisterschaft 2005 und 2006 und belegte 2008 den 3. und 2009 den 2. Platz.

Sein Name führt weitere nationale und internationale Ranglisten an. 2016 gewann er die WM der Platu25, 2018 und 2019 die Europameisterschaft im Match Racing. Am liebsten regattiert er mit seinen Brüdern, Jean-Claude, dem Informatiker, und Marc, dem Mechaniker, spannt aber auch mit Simon Brugger, dem zweifachen Olympioniken im 470er, Loris von Siebenthal und Jean-Marc Monnard zusammen.

Neben seinem Job als Ingenieur und seiner Match-Race-Karriere hat Eric Monnin zusammen mit Damian Weiss und Simon Bovay den Monofoil Gonet entwickelt, denn er ist überzeugt, dass die Zukunft des Foilens den Ein- und nicht den Mehrrümpfern gehört. «Die überfüllten Häfen, die Wartung und die Sicherheit sprechen alle für solche Bootstypen. Mittelfristig werden sie auf unseren Seen wohl in der Überzahl sein», ist Monnin überzeugt. In seinen zwei ersten Saisons hat der erstaunliche Foiler zwar noch keine Rekorde gebrochen, aber sein Potenzial schon mehrfach aufblitzen lassen. Er wird bestimmt noch viel von sich reden machen – genau wie Eric Monnin.


Highlights

2001: Sieger der Alinghi Swiss Tour vor Russell Coutts
2006: Halbfinale an einem World Match Racing Event; im Viertelfinale hatte er James Spithill besiegt
2018: Match-RaceEuropameister und Nr. 1 der Match-RaceWeltrangliste