Der Besitz eines eigenen Segelbootes bleibt wohl für viele erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der Segelprüfung ein Wunschtraum. Wer keinen Wasserplatz fi ndet, dem bleibt nur die Bootsmiete.

Text: Thomas Zwick/Walter Rudin

Schnell ein Segelboot zu mieten ist gar nicht so einfach. Viele Vermieter haben dieses Angebot aus ihren Dienstleistungen gestrichen. Die Schäden an den zurückgebrachten Booten waren einfach zu gross und die Reparaturen zu kostspielig. Das wogen die Mieteinnahmen bei Weitem nicht auf. In vielen Segelschulen besteht jedoch die Möglichkeit, nach dem Erwerb des D-Scheins als ehemalige Schülerin oder Schüler ein Boot zu leihen. Meist handelt es sich um ein ähnliches Modell wie das Schulungsboot, sodass der Einstieg ins selbstständige Führen deutlich leichter fällt. Sollte die Segelschule keine Boote vermieten, bieten sich Alternativen an. Man kann sich zum Beispiel einem Segelclub anschliessen, der Boote an eigene Mitglieder ausleiht. Obwohl: Clubmitglied zu werden ist nicht jederfrau und jedermanns Sache.
Was dann? Zum Glück haben fi ndige Leute Sailcom gegründet. Später ist auch noch Sailbox auf den Zug aufgesprungen. Die beiden Boatsharing Communities bieten ähnliche, in wichtigen Punkten aber doch unterschiedliche Konzepte an. Es lohnt sich, die beiden Organisationen genau anzuschauen, die Angebote sind attraktiv

Bootsplätze sind ein rares Gut

Wer unbedingt ein eigenes Boot haben möchte, steht vor dem fast unlösbaren Problem des Bootsplatzes. «Setzen Sie Ihr werdendes Kind unbedingt schon auf die Warteliste, damit es sich im jungen Erwachsenenalter und nicht erst im greisen Alter diesem schönen Sport zuwenden kann», lautet ein zynischer Spruch, den sich verzweifelte Bootsplatzsucher immer wieder anhören müssen. Tatsächlich muss bei den meisten Bootshäfen für einen Platz auf dem Wasser eine Wartezeit von 15 bis 30 Jahren einkalkuliert werden. Das ist nicht sehr ermutigend. Wer aber proaktiv handelt, für den gibt es Lösungsansätze, die der Wunschvortellung in Anbetracht der langen Wartezeiten zumindest teilweise gerecht werden.
Eine Idee gefällig? Der Termin zum Auswassern der Schiffe steht bevor. Hängen Sie in Ihrer Region ein kleines Plakat an allen Kranauswasserungsstellen für Segelboote auf: «Suche Mitsegelgelegenheit oder Eignergemeinschaft». Das bringt zwar direkt noch keinen eigenen Bootsplatz, was nicht ist, kann aber noch werden. Immerhin schaffen Sie damit einen zeitnahen Einstieg in dieses schöne Hobby als Mitsegler mit allfälliger Möglichkeit zur Miteignerscha . Wiederholen Sie die Plakataktion im Frühling zum Einwasserungstermin. Die Eigner machen sich zu beiden Zeitpunkten oft viele Gedanken: «Wie o war ich auf dem See, will ich mir das noch antun, bin nicht langsam zu alt, um alles allein zu machen?»
Versuchen Sie es, dieser Tipp hat schon einigen zu einem Segelboot mit Bootsplatz verholfen!