Text: Quentin Mayerat
Foto der Titelseite: Loris von Siebenthal

Wind und Sonne, die Zutaten für einen weiteren unvergesslichen Bol d’Or Mirabaud, sorgten vergangenes Wochenende für Stimmung. Die Hochseesegler, darunter Oliver Heer, die nach der New York – Vendée ihre zweite Imoca-Transatlantikregatta der Saison beendeten, hatten es dagegen nicht leicht. Und schliesslich war natürlich der spektakuläre Mastbruch von Alinghi Red Bull Racing in aller Munde – für uns der richtige Moment, um Sie auf unseren America’s Cup Guide hinzuweisen.

Der Start zum Bol d’Or Mirabaud war eine Augenweide: Am Samstag um 10 Uhr überquerten 398 Boote die Startlinie bei beständigem Südwestwind, der bis zum Eingang zum Haut-Lac anhielt. Dank den mittelstarken Winden konnten sich die TF35 denn auch schnell absetzen und beweisen, zu welchen Tempi sie fähig sind. Nach einem packenden Schlagabtausch mit vielen Wenden gewann schliesslich Sails of Change 8 von Yann Guichard mit einer Zeit von 6 Stunden und 22 Minuten vor Realteam mit Jérôme Clerc. Weniger als drei Minuten hinter dem Erst- und dem Zweitplatzierten folgte Yiliam 12 – Comptoir Immobilier von Bertrand Demole.

Zwei übertakelte Einrümpfer zogen sich zudem besonders gut aus der Affäre: Die mehrfache Gewinnerin des Bol de Vermeil, die ungarische Libera Raffica, sowie die brandneue, von Michel Desjoyeau’s Mer Forte entworfene K2 von Philippe de Weck. Auf dem Rückweg konnte sich die K2 erst auf Höhe Yvoire absetzen, nachdem die Raffica-Crew von einem Schaden am Grosssegel gezwungen worden war, ihre Fahrt zu unterbrechen, um ein Crewmitglied auf den Mast zu schicken.

Bis am Sonntag um 17 Uhr hatte 355 Teams die Ziellinie überquert. Besondere Aufmerksamkeit verdient rückblickend die Grand Surprise Little Nemo II, die nicht nur ihre Klasse, sondern nach der prestigeträchtigen kompensierten Zeit auch die Regatta gewann. Dies ist übrigens das erste Mal, dass eine Grand Surprise die ACVL–SRS Trophäe für sich entschieden hat.

Fragezeichen hinter der Vendée Globe Teilnahme

Die letzte Qualifikationsregatta für die Vendée Globe ist zu Ende. Während Justine Mettraux und Alan Roura ihre Aufgaben bravourös gemeistert und ihre Tickets für die Einhand-Weltumsegelung gelöst haben, ist bei Oliver Heer noch alles offen. Er, der als erster Deutschschweizer zur Vendée Globe aufbrechen möchte, liegt in der Qualifikationstabelle auf Platz 40 und hat es somit auf den letzten freien Platz abgesehen. Doch gegen Heer läuft derzeit eine Untersuchung wegen einer möglicherweise unerlaubten Hilfestellung während der Transat CIC: Bei seiner Ankunft im Ziel hatte Oliver Heer nämlich ausgesagt, dass er nach einer Notsituation mit seinem Mentaltrainer telefoniert hatte. Ob das überhaupt erlaubt war, wird nun abgeklärt. Die Sanktionen, die ihm möglicherweise drohen, könnten von einer Zeitstrafe von einigen Stunden bis hin zur Disqualifikation reichen. Die endgültige Teilnehmerliste der nächsten Vendée Globe wird am 2. Juli bekannt gegeben.

©Loris von Siebenthal

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